Nachrichten, 16.07.2021
Spanien, Portugal und die Niederlande als Corona-Risikogebiete eingestuft+++ Europäische Kommission leitete gegen mehrere EU-Mitgliedstaaten ein+++Behörden untersuchen Notlandung des Black-Hawk-Hubschraubers in Bukarest
Newsroom, 16.07.2021, 15:01
– Die rumänischen Behörden haben Spanien, Portugal und die Niederlande als Corona-Risikogebiete eingestuft. Nur Geimpfte, die aus diesen Ländern einreisen, sind von der 14-tägigen Quarantäne ausgenommen. Für die Einreise aus Griechenland, eines der beliebtesten Reiseziele der Rumäninnen und Rumänen, sind auch diejenigen ausgenommen, die einen negativen PCR-Test vorweisen. Das nationale Komitee für Notfallsituationen hat unterdessen ein 60-tägiges Pilotprojekt auf dem internationalen Flughafen in Sibiu (Deutsch. Hermannstadt), in der Landesmitte, gestartet, bei dem Hunde eingesetzt werden, um SARS-CoV-2-infizierte Menschen aufzuspüren.
– In den letzten 24 Stunden wurden zwei neue Corona-Fälle registriert. 2 Menschen sind im Kontext des Virus gestorben. Drei Fälle wurden nachträglich gemeldet. 53 Corona-Patienten befinden sich auf Intensivstationen. Seit dem 27. Dezember 2020, als die nationale Impfkampagne gegen Covid-19 begann, wurden mehr als 9 Millionen Dosen an rund 4,8 Millionen Menschen verabreicht, von denen fast 4,7 Millionen vollständig geimpft wurden. Unzufrieden mit dieser Bilanz, suchen die Behörden nach Wegen, die Impfung zu forcieren.
– Die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, besuchte am Freitag Rumänien. Die EU-Beamte betonte, dass Rumänien seine Impfanstrengungen über den Sommer verdoppeln muss, da nur 30 % der erwachsenen Bevölkerung vollständig geimpft sind. Kyriakides fügte hinzu, dass die Delta-Variante des Virus, die bereits in der Europäischen Union vorkommt und sich weiterverbreitet, ein großes Risiko für ungeimpfte Menschen darstellt.
– Der rumänische Präsident Klaus Iohannis übermittelte am Freitag dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sein Beileid für die Opfer der Unwetter-Katastrophe, teilte die Präsidialverwaltung in Bukarest mit. Darin heißt es: Mit großer Betroffenheit haben wir von den katastrophalen Überschwemmungen erfahren, die in den letzten Tagen in Westdeutschland große Schäden angerichtet haben und zu bedauerlichen Verlusten an Menschenleben, Hunderten von Vermissten oder Verletzten sowie zu erheblichen Sachschäden geführt haben“. Präsident Iohannis drückt die volle Solidarität und das Mitgefühl Rumäniens und der Rumänen mit Deutschland und das Vertrauen in die Erholungskraft der schwer getroffenen Gemeinden aus. Die Zahl der Todesopfer durch die Unwetter in Deutschland ist auf mindestens 81 gestiegen, nachdem am Freitag allein im westlichen Rheinland-Pfalz, einem der am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Bundesländer, 50 Todesopfer gemeldet wurden. Auch in Belgien forderten die jüngsten Überschwemmungen Tote und Vermisste. Behörden haben Zelte für diejenigen aufgestellt, die ihre Wohnungen verlassen mussten. Große Sachschäden wurden auch aus den Niederlanden gemeldet, wo Tausende von Menschen aus ihren Häusern fliehen mussten. Die Stürme trafen auch den Nordosten Frankreichs und Luxemburg. Experten führen die Unwetter-Katastrophe auf den Klimawandel zurück.
– Die Europäische Kommission hat gegen mehrere EU-Mitgliedstaaten, darunter auch Rumänien, Vertragsverletzungsverfahren in verschiedenen Bereichen wie Justiz, soziale Rechte und finanzielle Stabilität eingeleitet. Rumänien unterliegt vier Verfahren und hat zwei Monate Zeit, die von der EK geforderten Maßnahmen in nationales Recht umzusetzen. Zu den festgestellten Mängeln gehört das Recht, einer aufgrund eines Europäischen Haftbefehls verhafteten Person, auf Zugang zu einem Anwalt. Bukarest wird außerdem aufgefordert, die Bestimmungen über die Entsendung von Arbeitnehmern einzuhalten.
– Rumänische und US-amerikanische Behörden leiteten eine Untersuchung im Fall des Black-Hawk-Hubschraubers des US-Militärs ein, der am Donnerstag im Zentrum der rumänischen Hauptstadt Bukarest notgelandet ist. Bei der Probe für eine Zeremonie am rumänischen Tag der Luftfahrt kam es zu dem Notfall. Die Besatzung des Hubschraubers meldete technische Probleme während des Fluges und war gezwungen, eine Notlandung durchzuführen. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden war gering: lediglich zwei Straßenlaternen wurden umgeworfen und zwei Fahrzeuge beschädigt. In diesem Zusammenhang sagte der rumänische Verteidigungsminister am Donnerstag, die für den rumänischen Tag der Luftfahrt, am 20. Juli, geplante Luftparade ab.
Wetter – Die Hitzewelle einhergehend mit einer hohen Wärmebelastung hält auch am Freitag in den meisten Landesteilen Rumäniens weiter an. Bis Mitternacht werden im Westen, Nordwesten und Südwesten sowie stellenweise in der Landesmitte wechselhaftes Wetter mit Starkregen und Gewitter, starkem Wind und Hagel erwartet. Am Donnerstag wurden mehrere Ortschaften in den Landkreisen Alba und Cluj überschwemmt. Die Höchsttemperaturen lagen am Freitag zwischen 27 und 36 Grad. 29 Grad und sonnig war es zur Mittagszeit in Bukarest.