Nachrichten 16.04.2022
Die Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 16.04.2022, 15:05
Bukarest: Die jährliche Inflationsrate in Rumänien dürfte in den kommenden Monaten etwas stärker steigen als erwartet – so das Anfang April veröffentlichte Protokoll der geldpolitischen Sitzung des Rats der Nationalbank. Damit wird das prognostizierte Niveau von 11,2 % im Juni überschritten. Die Situation sei nach wie vor auf die Steigerung der Preise für Kraftstoffe und verarbeitete Lebensmittel im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den internationalen Sanktionen gegen Russland zurückzuführen. In Sektoren mit Fachkräftemangel könnte es zudem zu einem zunehmenden Aufwärtsdruck auf Löhne kommen, doch wesentliche Steigerungen sind unwahrscheinlich. Im März war die jährliche Inflationsrate auf 10,15 % gestiegen, nachdem sie im Vormonat auf 8,5 % gestiegen war, einem Höchstwert in den letzten 18 Jahren.
Bukarest: Der Entwurf zur Änderung des Offshore-Gesetzes, das die Bedingungen für die Ausbeutung von Öl- und Gasfeldern im Schwarzen Meer festlegt, wurde am Freitag dem Parlament vorgelegt, teilte der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă mit. Das Gesetz sieht vor, dass 60 % der Gewinne aus der Gasausbeutung an den rumänischen Staat und 40 % an die Investoren gehen. Der Staat und die rumänischen Unternehmen haben Vorrang bei der Abnahme des von ihnen geförderten Gases; der Überschuss soll exportiert werden. Das Dokument regelt auch die Besteuerung für Onshore-Perimeter, die in einer Tiefe von über 3.000 Meter liegen und in den Landkreisen Buzău und Brăila entdeckt wurden. „Sobald es in Kraft ist, wird es den Investoren rechtliche Stabilität und Vorhersehbarkeit garantieren und Offshore- und Onshore-Investitionen ermöglichen“, sagte Ciucă über das Gesetz.
Bukarest: Am Freitag sind 117.214 Personen nach Rumänien eingereist, unter ihnen 7.691 ukrainische Staatsbürger, was einem Rückgang von 23,7 % gegenüber dem Vortag entspricht, teilt die Grenzpolizei mit. Seit Beginn der Flüchtlingskrise seien bisher fast 722.000 Ukrainer nach Rumänien eingereist. Die meisten von ihnen durchquerten das Land auf ihrem Weg nach Westeuropa.
Bukarest: Rumäniens Finanzminister Adrian Câciu begrüßt die Entscheidung der Ratingagentur Standard & Poors vom Freitag, die Kreditwürdigkeit Rumäniens mit „BBB minus“ und stabilem Ausblick zu bestätigen. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass die nationale Politik zur Finanzierung der Wirtschaft richtig war“, so Câciu. Die EU-Mitgliedschaft und die internationalen Kapitalströme spielen laut Standard & Poors eine posivitive Rolle beim Landesrating Rumäniens. Gleichzeitig werden die Risiken, die der Krieg in der Ukraine mit sich bringt, durch die mögliche Aufnahme eines großen Volumens an EU-Mitteln sowie durch die geringe Energieabhängigkeit von Erdgas- und Erdölimporten aus Russland gemindert. Allerdings hat die Agentur die Wachstumsschätzungen für das Land deutlich auf 2,1 % gesenkt und die Schätzungen für die Inflationsrate erhöht, die im Jahr 2022 voraussichtlich auf 9 % steigen wird, während sie im Dezember noch bei 6 % lag. Die Ratingagentur Fitch hatte letzte Woche das Rating Rumäniens mit „BBB minus“, negativem Ausblick und damit der letzten Stufe in der Investment-Grade-Kategorie bestätigt.