Nachrichten 15.03.2022
Die Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 15.03.2022, 18:15
Bukarest: Verteidigungsminister Vasile Dîncu ist am Dienstag mit seiner belgischen Amtskollegin Ludivine Dedonder auf dem Luftwaffenstützpunkt im südostrumänischen Mihail Kogalniceanu zu Gesprächen zusammengekommen. Laut einer Pressemitteilung des Ressortministeriums, betonte Minister Dincu „den Ernst der Lage, die durch die russische Invasion in der Ukraine entstanden ist und die das europäische und euro-atlantische Sicherheitsparadigma grundlegend verändert“. Vasile Dîncu bedankte sich bei seiner belgischen Amtskollegin für die Entsendung des 300-köpfigen Militärkontingents nach Rumänien und für die technische Ausrüstung, die als Teil der auf alliierter Ebene beschlossenen Maßnahmen zur Stärkung der Ostflanke zur Verfügung gestellt wurde. Ein weiteres Thema, das er ansprach, waren die Maßnahmen Rumäniens zur Unterstützung der Ukraine. Vasile Dîncu erwähnte die Inbetriebnahme des Logistikzentrums in Suceava, über das humanitäre Hilfe aus dem In- und Ausland in die Ukraine gelangt, sowie die Bewältigung der Flüchtlingsströme. Er begrüßte die sehr guten bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Belgien und hob die außerordentliche Zusammenarbeit mit dem Militärkrankenhaus in Brüssel hervor, das an der Behandlung rumänischer Patienten mit schweren Verbrennungen beteiligt ist.
Kiew: Der russische Vormarsch ist seit Tagen trotz anhaltender Bombardements fast überall zum Stillstand gekommen, so eine amerikanische Lageeinschätzung. Demnach verfügen die Russen weder über eine Luftüberlegenheit noch über die Kontrolle über die großen ukrainischen Städte. Am Dienstagmorgen wurde das Stadtzentrum von Kyiw von mehreren gewaltigen Explosionen erschüttert, wobei unklar war, ob es sich um einen russischen Angriff oder die Antwort der ukrainischen Luftabwehr handelte, wie die BBC berichtete. AFP meldet, dass ein 15-stöckiges Gebäude von einem Geschoss getroffen wurde und in Brand geriet, wobei nach Angaben der ukrainischen Rettungsdienste mindestens zwei Menschen ums Leben kamen. Die Bewohner der Stadt bereiten sich auf eine mögliche Belagerung vor. Die Ukraine beschuldigt Russland, Zivilisten zu bombardieren. Der Leiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa – OSZE -, der polnische Außenminister Zbigniew Rau, bezeichnete die Angriffe Russlands auf ukrainische Zivilisten als Staatsterrorismus. Er behauptete, dass die russischen Truppen mit Angriffen auf die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur begonnen hätten, um die Ukrainer zu demoralisieren. Der Diplomat forderte Russland auf, den Dialog aufzunehmen, um eine friedliche Lösung zu finden.
Brüssel: Die EU-Gesundheitsminister treffen sich heute per Videokonferenz, um ihre Maßnahmen zur Versorgung von Kriegsverletzten und chronisch Kranken, die als Flüchtlinge aus der Ukraine kommen, zu koordinieren. Das Treffen wurde vom französischen Gesundheitsminister Olivier Véran einberufen, dessen Land den halbjährlichen Vorsitz im EU-Rat innehat. Nach Ansicht der Pariser Behörden ist eine koordinierte und solidarische Reaktion der Union erforderlich, um den gesundheitlichen Folgen der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine entgegenzuwirken, weil in Kürze die Kapazitäten der Nachbarländer für die medizinische Versorgung erschöpft sein werden. Die Priorität besteht darin, die Kontinuität der medizinischen Versorgung von Vertriebenen zu gewährleisten, da seit Beginn der russischen Invasion bereits fast drei Millionen Ukrainer ihr Land verlassen haben.
Bukarest: Der Bukarester Rüstungsbetrieb Uzina Mecanica wird in Zusammenarbeit mit dem Konzern General Dynamics European Land Systems gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Piranha 5 herstellen. Premierminister Nicolae Ciucă und Wirtschaftsminister Florin Spătaru nahmen am Dienstag an der feierlichen Unterzeichnung der Joint-Venture-Vereinbarung zwischen dem Bukarester Werk und dem multinationalen Unternehmen teil. Laut Spătaru nimmt damit eine nachhaltige strategische Partnerschaft zwischen Rumänien und den Vereinigten Staaten Gestalt an. Rumänien verfügt über das Personal, das Potenzial und den Willen, die gleichen Standards wie die anderen Mitglieder der NATO und der EU zu erfüllen“, so Premierminister Ciucă. Alfonso Ramonet, Präsident von General Dynamics European Land Systems, erklärte, dass dies erst der Anfang sei und das von ihm vertretene Unternehmen weitere Produkte in Rumänien herstellen wolle.