Nachrichten 10.02.2022
Die wichtigsten Meldungen im Überblick
Newsroom, 10.02.2022, 21:17
Die rumänische Generalstaatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren im Falle des Plagiatsverdachts von Premierminister Nicolae Ciucă eingeleitet. Letzten Monat gab die Nationale Verteidigungsuniversität in Bukarest bekannt, dass sie die Einhaltung von Qualitäts- und Ethikstandards in der Dissertation von 2003 überprüfe. Die Journalistin und Plagiatsjägerin Emilia Șercan behauptet, dass mindestens 42 von 138 Seiten der Doktorarbeit von Nicolae Ciucă abgeschrieben seien. Ciucă ist nach den Sozialdemokraten Victor Ponta und Mihai Tudose der dritte Regierungschef in Bukarest, der des Plagiats seiner Doktorarbeit beschuldigt wird.
Die rumänische Nationalbank hat ihren geldpolitischen Zinssatz um 0,5 PP auf 2,5 % pro Jahr angehoben, eine stärkere Erhöhung als von den Märkten und Analysten erwartet. Die Entscheidung beruht auf der hohen Inflation, die nach Berechnungen der Zentralbank bald zweistellige Werte erreichen wird. Zinsen für Kredite in der Landeswährung könnten wieder steigen, der Konsum dafür zurückgehen und das Wirtschaftswachstum drosseln. Diese Kosten sind jedoch nach Ansicht von Wirtschaftsexperten akzeptabel, da die Inflation zur größten Bedrohung der makroökonomischen Stabilität geworden ist. Zurück nach den Nachrichten.
Die rumänische Wirtschaft ist 2021 dank einer soliden Inlandsnachfrage um 6,3 % gewachsen, doch das Tempo werde in diesem Jahr auf 4,2 % verlangsamen, bevor es 2023 wieder leicht auf 4,5 % beschleunigt, so die am Donnerstag von der Europäischen Kommission veröffentlichte Winterprognose. Die jüngsten Daten zum Vertrauen innerhalb der Wirtschaft deuten auf positive, wenn auch mäßige Wachstumsaussichten hin, insbesondere im Dienstleistungssektor, im Einzelhandel, im Baugewerbe und in der Industrie, schätzt die Europäische Kommission. Auch der private Verbrauch dürfte in der zweiten Jahreshälfte anziehen, wenn die Beschränkungen gelockert werden. Andererseits hat die europäische Exekutive ihre Inflationsprognose für Rumänien in diesem Jahr auf 5,3 % in der Winterprognose deutlich angehoben.
Innerhalb von 24 Stunden sind in Rumänien über 26 Tausend neue COVID Fälle registriert und 139 Corona-Tote gemeldet worden. Die höchste Zahl der Infizierten seit Beginn der Pandemie war am 1. Februar mit knapp über 40 Tausend verzeichnet. Laut Gesundheitsbehörden entfielen fast 80% der letzte Woche festgestellten Todesfälle auf nicht geimpfte Personen. Seit Beginn der Pandemie sind 86 % aller Todesfälle bei Menschen über 60 zu verzeichnen. Mehr als 93 % der Verstorbenen hatten mindestens eine Begleiterkrankung. Insgesamt haben sich seit dem Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren mehr als zwei Millionen Rumänen mit dem neuen Coronavirus infiziert und mehr als 60 Tausend sind gestorben.
Der erste Konvoi mit militärischer Ausrüstung der US-Verbände, die nach Rumänien verlegt werden, hat am frühen Donnerstag die Westgrenze des Landes überquert und ist auf dem Weg zum Stützpunkt Mihail Kogalniceanu im Südosten des Landes. In den kommenden Tagen werden auch einige der 1.000 US-Soldaten, die in Rumänien stationiert werden sollen, in das Land einreisen. Die Vereinigten Staaten schicken 3.000 zusätzliche Soldaten an die Ostflanke der NATO, davon 1.000 nach Rumänien und 1.700 nach Polen. Auch Frankreich hat seine Bereitschaft erklärt, Truppen nach Rumänien zu entsenden.
Russland und Belarus beginnen am Donnerstag mit 10-tägigen Militärmanövern im Grenzgebiet zur Ukraine und zu Polen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums werden die Operationen zur Abwehr von Aggressionen von außen, zur Bekämpfung des Terrorismus und zur Verteidigung der gemeinsamen Interessen durchgeführt. Die NATO ist besorgt, dass diese Konzentration russischer Streitkräfte in Weißrussland Teil eines Plans zum Einmarsch in die Ukraine ist. Moskau bestreitet, dass es einen Angriff plant, und sagt, es werde seine Armee aus Weißrussland abziehen, wenn die Manöver beendet sind.