Nachrichten 09.05.2016
Die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick
Bogdan Matei, 09.05.2016, 19:30
Rumänien verfolgt das Ziel, den Prozeß der europäischen Integration fortzusetzen, durch den Beitritt zum Schengener Raum und zur Euro-Zone. Dies erklärte am Montag der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis in Bukarest bei dem Empfang anläßlich des Europa-Tages. Wir gehören in den Schengener Raum, als vollberechtigtes Mitglied; der Beitritt Rumäniens werde die Stabilität des Schengener Raumes konsolidieren und eine starke politische Unterstützungsbotschaft zur Beibehaltung des Grundsatzes des freien Personenverkehrs übermitteln, sagte noch der rumänische Staatschef. Der 9. Mai hat für Rumänien eine dreifache Bedeutung – der 9. Mai ist der Tag der Ausrufung der Unabhängigkeit im Jahr 1877, der Tag des Sieges der Koalition der Vereinten Nationen über Hitler-Deutschland im Jahr 1944, und der Europa-Tag – am 9. Mai des Jahres 1950 hielt der französische Außenminister Robert Schuman seine historische Rede über einen Plan zur deutsch-französischen Wirtschaftskooperation, der die historische Rivalität zwischen den beidne Ländern beseitigen sollte. Die Schuman-Erklärung gilt als Grundlage eines vereinigten Europas.
In Rumänien hat Gesundheitsminister Patriciu Achimaş-Cadariu am Montag vor dem Hintergrund des Skandals um die verdünnten Desinfektionsmittel sein Amt niedergelegt. Ministerpräsident Dacian Ciolos hat nach Beratungen mit dem Staatspräsident Klaus Iohannis das Amt des Gesundheitsministers übernommen. Das Gesundheitsministerium hat unter Federführung des Premierministers Proben aus allen Krankenhäusern erhoben. Die Desinfektionsmittel sollen auf beiderseits Konzentration und Wirksamkeit geprüft werden. Die bereits als nicht konform befundenen Proben aus rund 50 Krankenhauseinrichtungen wurden an das nationale Forschungsinstitut für neue Bewertungen geschickt. Parallel zum Gesundheitsministerum ermittelt auch die Generalstaatsanwaltschaft. Die Ermittler durchsuchten bereits in Krankenhäusern sowie in den Räumlichkeiten der Firma HexiPharma, die die in Frage kommenden Stoffe lieferte. Laut Presseberichten sei die Konzentration der Wirkstoffe bis zu zehn Mal niedriger als die vorgesehenen Normen.
In allen rumänischen Militärstützpunkten im In- und Ausland haben am Montag Gedenkfeiern und religiöse Messen für zwei rumänische Soldaten stattgefunden, die am Samstag in Afghanistan bei einem Attentat von Taliban-Kämpfern in afghanischen Militäruniformen erschossen wurden. Ein dritter Soldat wurde bei dem Attentat im Verlauf einer Übung in der Nähe der Ortschaft Kandahār verletzt. Die beiden getöteten Soldaten wurden posthum zum Unterleutnant befördert, teilte Verteidiungsminister Mihnea Motoc mit. Präsident Klaus Iohannis und Premierminister Dacian Ciolos sprachen den Familien der Soldaten ihr Beileid aus. Seit 2002 sind somit 28 rumänische Soldaten beim Einsatz in Afghanistan ums Leben gekommen. Rund 150 wurden verletzt.
In Bukarest ermitteln Polizei und Staatsanwälte im Fall des toten Fußballers Patrick Ekeng. Der 26jährige kamerunische Nationalspieler von Dinamo Bukarest war in der zweiten Hälfte des Erstliga-Spiels gegen Viitorul Constanta zusammengebrochen, Sanitäter eilten ihm zu Hilfe. Der Spieler verstarb allerdings wenig später im Krankenhaus. Die Zulassung des privaten Rettungsdienstes, der mit dem Fußballclub unter Vertrag stand, wurde inzwischen vorläufig entzogen, nachdem bei einer Voruntersuchung mehrere Mängel bei der Betreuung des Fußballers nach dem Vorfall festgestellt wurden.