Nachrichten 08.01.2021
Die EU hat mit Pfizer/BioNTech den Kauf von weiteren 300 Millionen Dosen Impfstoff Comirnaty vereinbart, nachdem 300 Millionen bereits gekauft wurden, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Demnach sollen 75 Millionen Dosen im zweiten Quartal des Jahres geliefert werden. Die EU-Immunisierungskampagne mit Comirnaty hatte im Dezember begonnen. Inzwischen hat die Europäische Arzneimittelagentur geehmigt, dass aus einer Ampulle Comirnaty sechs statt fünf Personen geimpft werden können. Die EU hat auch den Moderna-Impfstoff zugelassen und wartet auf die Auslieferung der ersten 160 Millionen Dosen. Die Europäische Kommission ist wegen des langsamen Tempos der Impfkampagne, die sich an 450 Millionen Bürger richtet, stark in die Kritik geraten.
Newsroom, 08.01.2021, 17:19
Der in Großbritannien entdeckte neue Coronavirus-Stamm mit erhöhter Übertragbarkeit wurde in Rumänien bei einer 27-jährigen Frau bestätigt, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Patientin, die eine milde Form der Krankheit hat und zu Hause isoliert ist, ist kürzlich nicht ins Ausland gereist. Das rumänische Gesundheitsministerium will die Verfahren für die Einrichtung und Genehmigung der Impfzentren im ganzen Land vereinfachen. Rumänien müsse in Kürze etwa eintausend solcher Stellen einrichten, die in der Lage sind, 150 Tausend Bürger pro Tag zu immunisieren, so Ressortminister Vlad Voiculescu. Bisher wurden in Rumänien 76 Tausend Menschen geimpft, und Experten gehen davon aus, dass die Immunisierung eine Woche nach Erhalt der zweiten Dosis des Impfstoffs von PfizerBioNTech erfolgt. Rund 5000 neue Covid-Infektionen wurden am Freitag nach über 31 Tausend Tests gemeldet, die meisten in Bukarest. 96 Menschen starben und 1100 befinden sich auf der Intensivstation. Florin Cîţu schreibt im Netz, dass in Rumänien die Impfkapazität gegen COVID 19 täglich zunimmt. Er sagte, dass in kurzer Zeit ungefähr tausend Zentren erreicht werden sollten, mit dem Potenzial, ungefähr 150.000 Impfstoffe pro Tag zu verabreichen.
Die Europäische Kommission hat die Mitte-Rechts-Koalitionsregierung in Bukarest erneut ermahnt, das Haushaltsdefizit in Griff zu kriegen, nachdem die Ausgaben im Jahr 2020 stark anstiegen sind, während die Einnahmen vor dem Hintergrund der Gesundheitskrise gesunken sind. Wir erwarten von Rumänien einen robusten Haushalt für 2021, sagte der Vizepräsident der Europäischen Kommission Valdis Dombrovskis in einem Telefongespräch mit dem rumänischen Finanzminister Alexandru Nazare. Der rumänische Verantwortliche hat versprochen, dass die Förderung von Investitionen eine Priorität bleibt, ebenso wie die Verwendung von EU-Fonds. Minister Nazare hat versichert, dass Bukarest eine schrittweise Reduzierung des Defizits erwägt, beginnend in diesem Jahr, so dass es im Jahr 2024 auf 3% des BIP begrenzt werden kann.
Kinder könnten ab dem 8. Februar wieder in die Schule gehen, so der rumänische Bildungsminister Sorin Cimpeanu bei einem Treffen mit Vertretern der Gewerkschaften und der Verbände von Schülern und Lehrern. Die Entscheidung hänge jedoch von der Entwicklung der Pandemie ab, und die Öffnung der Schulen und Kindergärten wird je nach der Infektionsrate in jeder Region unterschiedlich erfolgen. Nationale Prüfungen sollen unter strikter Einhaltung der Präventionsmaßnahmen vor Ort abgehalten werden.
Rumänien liegt bei der Geburtenrate unter Müttern im Teenageralter an zweiter Stelle, wobei die Schwangerschaft in der Pubertät zahlreiche negative Folgen für werdende Mütter sowie soziale und wirtschaftliche Kosten hat, besagt eine Studie von UNICEF zusammen mit dem Verein SAMAS in Rumänien. Das Phänomen wiederhole sich in denselben Familien von Generation zu Generation, wie auch wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Präkarität übertragen werden Laut der Studie wurden 2019 fast 17.000 Schwangerschaften bei Mädchen im Teenageralter registriert. Der Bericht zeigt, dass Schwangerschaften von Müttern über 15 Jahren durch Bildungs- und Familienplanungsprogramme verhindert werden könnten, die auf den sozial-kulturellen Rahmen zugeschnitten sind, in dem diese Mädchen im Teenageralter leben. Zu den Empfehlungen gehören die Einleitung einer Reform des Rechtsrahmens, um den Zugang von Minderjährigen zu Informationen und Dienstleistungen zur reproduktiven und sexuellen Gesundheit zu erleichtern, wobei auch die Aufnahme der reproduktionsmedizinischen Gesundheit und Sexualerziehung in den Lehrplan als Pflichtfach nützlich wäre.