Funkbriefkasten 19.03.2023
In der heutigen Hörerpostsendung mit Zitaten aus den Zuschriften unserer Hörer in der heutigen Hörerpostsendung mit Zitaten aus den Zuschriften unserer Hörer Carsten Fenske in Mecklenburg-Vorpommern, Lutz Winkler im Taunus und Helmut Matt in Baden-Württem
Irina Adamescu, 19.03.2023, 17:00
Ich möchte mit einer wichtigen Nachricht in eigener Sache anfangen. Am 26. März 2023 wird Rumänien die Sommerzeit einführen und auch die Frequenzen der Kurzwellenausstrahlungen von RRI ändern. Die deutschsprachigen Programme von RRI sind in der Zeit vom 26.03.2023 bis einschließlich 28.10.2023 auf folgenden Wellenlängen über analoge Kurzwelle und via DRM zu empfangen:
Die Sendung von 06.00 bis 06.30 UTC wird auf den Frequenzen 11.620 kHz DRM und analog 9.600 kHz ausgestrahlt.
Für die Übertragung der Sendung von 14.00 bis 15.00 UTC werden die analogen Frequenzen 9.600 kHz und 11.880 kHz zur Verfügung stehen.
Und die letzte Sendung des Tages, von 18.00 bis 19.00 UTC wird analog auf 9.570 kHz und auf 7.245 kHz DRM ausgestrahlt.
Herr Carsten Fenske, der uns im vergangenen Sommer in der Redaktion besuchte, meldete sich diesmal aus dem Campingpark Groß Quassow in Mecklenburg-Vorpommern. Er übermittelte uns einen Kommentar zu einer unserer Pro-Memoria -Sendungen. Ich habe diesen Beitrag vollständig als Podcast nachgehört und fand ihn sehr interessant. Auch denke ich, dass es hier sicher viele Parallelen zur kommunistischen DDR gab. Allerdings war selbst damals die dortige Staatsform und Führung bei uns DDR-Bürgern hochumstritten und wurde, unter vorgehaltener Hand, abgelehnt oder doch zumindest kritisiert. Das widerspiegelte sich auch im Volksmund. So betrieb die Teilstreitkraft der NVA, die Volksmarine auf der Insel Usedom, direkt in Peenemünde einen kleinen Kriegs-Reserve- und Depot Hafen, für militärische Schiffe. Umgangssprachlich eher bekannt als Pjöngjang, also ein Ort, an dem man nicht unbedingt Militärdienst leisten, wohnen oder arbeiten wollte. Vor allem in den Wintermonaten herrschte dort Tristesse und Einsamkeit und der Kommandeur der Dienststelle war quasi Gott-gleich und konnte machen, was er wollte. Obwohl es gar nicht so weit bis nach Wolgast, oder Greifswald war, darf man die damalige Mobilität der Menschen nicht vergessen, die doch sehr bescheiden war. Von der Versorgung will ich gar nicht erst reden.
Die gleiche Pro Memoria Sendung kommentierte auch Herr Lutz Winkler in Schmitten: Meine Lieblingsserie Pro Memoria zeigte einen Aspekt auf: die sozialistischen Staaten und ihre Beziehungen zum kommunistischen Nordkorea. Der angeblich so erfolgreiche Staat in Asien, der damals schon eine harte Ein-Personen-Diktatur war, lebte von Rüstungsgütern ohne Ende. Die krankhafte Abschottung dieses Landes ist für viele Populisten ein Vorbild, da so das Volk dumm und manipulierbar gehalten werden kann.“
Unser Hörer im Taunus schrieb ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine: Unfassbar das Leid der ukrainischen Bevölkerung und vor allem der Kinder. Oft denke ich an die russischen Panzer 1968 in der Tschechoslowakei. Waren die sowjetischen Truppen in der DDR eine Folge des Vier-Mächte-Abkommens und noch begründbar – so empfand ich damals schon die sowjetischen Truppen in den osteuropäischen Ländern als Verletzung der Souveränität. Hoffen wir, dass dieser unsägliche Angriff bald zu Ende geht.“
Vorige Woche erhielten wir eine E-Mail von Herrn Helmut Matt aus Herbolzheim. Die Freude, die ich über das Schreiben empfand, wich schnell anderen Gefühlen. Liebe Freunde von Radio Rumänien International, hier ist wieder mal eine Nachricht mit Empfangsberichten.
Ich gebe zu, dass ich in den letzten Wochen eine Schreibblockade hatte. Ursachen dafür gab es viele.
Ganz vorn dabei waren die ganzen Coronamaßnahmen, die damit verbundene Einschränkung der Bürgerrechte, die rechtswidrigen Vorgehensweisen usw. die mittlerweile von ihren Verursachern unter den Tisch gekehrt werden sollen, weil sie sich immer mehr als Menschheitsverbrechen offenbaren.
Leider wurde all der Unsinn auch auf ihrem Sender in aller Breite ausgerollt, so dass ich Ihre Frequenzen immer seltener genutzt habe.
Auch in Bezug auf den aktuellen Krieg der Ukraine mit Russland bekleckert sich ihr Sender nicht gerade mit Ruhm und vieles lege ich unter dem Kapitel „Agitprop” zu den Akten.
Trotzdem will ich den Kontakt nicht ganz abreißen lassen, denn viele Sendungen sind doch auch weiterhin sehr hörenswert und es gibt auch viel über Rumänien zu erfahren und zu lernen.
Kritisieren möchte ich noch die Literatursendung vom 28. Februar mit Adina Olaru: Die Sendung war super interessant aber Aufnahme war zu sehr „digitalisiert” und klang extrem dünn mit hohem Klirren – bis hin zur Unverständlichkeit. Ich fürchte, es lag am Aufnahmegerät.“
Herr Matt, wir nehmen ihre Kritik ernst. Meine Kollegin hat die Konsequenzen daraus gezogen. Ihre Aufnahmen werden keinem Hörer und keiner Hörerin mehr einen Grund zur Kritik geben.
Die anderen Behauptungen kann ich nicht so stehen lassen. In ihrem Schreiben bezichtigen sie uns der Agitprop“. Diesen Begriff erklärt Wikipedia folgendermaßen: Agitprop ist ein Kofferwort aus den Wörtern Agitation und Propaganda und bezeichnet einen zentralen Begriff der kommunistischen politischen Werbung seit Lenin. Agitprop war zunächst die Kurzform der Abteilung für Agitation und Propaganda, die 1920 in Sowjetrussland auf allen Ebenen der bolschewistischen Partei etabliert wurde. Agitprop stand später (und steht zum Teil noch) für die Gesamtheit der Vermittlung kommunistischer Politik leninistischer Ausprägung. Der Begriff ist für Leninisten positiv geprägt. Im Weiteren wird der Begriff auch heute noch gern verwendet, um abwertend, distanzierend oder auch (umgangssprachlich) positive Werbeaktionen für eine Partei zu bezeichnen.“
Herr Matt, mag sein, dass dieser Ausdruck für sie positiv geprägt ist, für mich ist er es ganz bestimmt nicht. Daher möchte ich unsere Hörer versichern, dass unser Dienst keine Werbeaktion“ für eine Partei in diesem Krieg gemacht hat und macht. Wir sind uns der Komplexität der Situation bewusst und berücksichtigen diese in unserer journalistischen Arbeit. Wir haben die Entwicklung an unserer Ostgrenze seit 1991, dem Zerfall der Sowjetunion, beruflich beobachtet und – was ganz wichtig ist – gelernt, sie einzusortieren. Wir wissen über die geografischen, politischen und historischen Zusammenhänge Bescheid und können die Gefahr, die von diesem Krieg ausgeht, sehr wohl einordnen. Jedoch sind wir nicht in der Lage, auf ihre Argumente einzugehen, da wir sie nicht kennen.
Wir sind bereit, Ihnen auch unsere Corona-Nachrichten und Beiträge zu erläutern, die Sie, Herr Matt, als Unsinn“ bezeichnen. Bitte nennen Sie uns die von Ihnen als Unsinn“ bezeichneten Beiträge. Uns würden in beiden Fällen ihre Argumente interessieren.
Nun ist es an der Zeit für die Posteingangsliste:
Bis Freitag erreichten uns die E-Mails der folgenden Hörerinnen und Hörer: Gerd Brüschke in Wolfsburg-Ehmen, Carsten Fenske auf dem Campingpark Groß Quassow, Lutz Winkler in Schmitten, Martina Pohl in Ueberlingen, Maria Seiser in Ottenau, Siegbert Gerhard in Frankfurt am Main, Christian Thal in Buchholz (Nordheide), Siddhartha Bhattacharjee im indischen Kharagpur, Paul Gager in Wien und Reinhard Schumann in Gommern.