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Funkbriefkasten 10.04.2022

Mit Zuschriften von Hans Joachim Pellin, Dieter Feltes, Ernst Witibschlager, Michael Lindner, Siddhartha Bhattacharjee

Funkbriefkasten 10.04.2022
Funkbriefkasten 10.04.2022

, 10.04.2022, 18:00

Willkommen, liebe Hörer*innen, zum heutigen FBK – ich heiße Alex Sterescu und freue mich, dass sie heute wieder dabei sind. Zu Beginn unserer Rubrik möchte ich erneut ein wenig auf den Ukraine-Konflikt eingehen, diesmal geht es mir um die sozialen Netzwerke und die dort abgebildete Anteilnahme mit den Opfern. Es geht mir nämlich genauso wie unserem Hörer Hans-Joachim Pellin, der feststellt, dass der Krieg bereits mehr als einen Monat dauert und möchte, dass alles möglichst schnell vorbei ist. Auch Herr Dieter Feltes brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Blutvergießen bald ein Ende findet.



Allerdings merke ich, dass viele der Menschen, die sich im Internet solidarisch mit dem ukrainischen Volk zeigen, gleichzeitig Wut- und Hasstiraden auf das russiche Volk verbreiten. Vor allem meine rumänischen Mitbürger fallen in diese Kategorie, wie ich finde. Da ich doch ein friedfertiger Mensch bin, muss ich immer auch an russische Soldaten denken, die einfach gezwungen sind, Befehle auszuführen. Für mich ist diese Gewaltspirale der Auslöser weiterer Angstgefühle. Vor diesem Hintergrund habe ich recherchiert und herausgefunden, dass META, das Unternehmen, dem Facebook und Instagram gehören, die Spielregeln der unterschiedlichen Veröffentlichungen verändert hat.



Wie die NY Times schreibt, setzte META einige der Qualitätskontrollen aus, die sicherstellen, dass Beiträge von Nutzern aus Russland, der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern ihren Regeln entsprechen. Meta habe seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im vergangenen Monat mehr als ein halbes Dutzend Änderungen an den Inhaltsrichtlinien vorgenommen. Das Unternehmen hat Beiträge über den Konflikt zugelassen, die es normalerweise gelöscht hätte – einschließlich einiger, die zum Tod des russischen Präsidenten Wladimir Putin und zu Gewalt gegen russische Soldaten aufriefen -, bevor es seine Meinung änderte oder neue Richtlinien aufstellte, hieß es aus Angestelltenkreisen.



Dies habe zu interner Verwirrung geführt, insbesondere bei den Moderatoren, die auf Facebook und Instagram nach Texten und Bildern mit blutigen Inhalten, Hassreden und Aufrufen zur Gewalt suchen. Meta hat seine Regeln manchmal täglich geändert und damit einen Peitscheneffekt verursacht.



Die Verwirrung über die Inhaltsrichtlinien sei dabei nur einer der Wege gewesen, auf denen Meta durch den Krieg in der Ukraine in Aufruhr geraten ist. Das Unternehmen habe auch mit dem Druck der russischen und ukrainischen Behörden wegen der Informationsschlacht über den Konflikt zu kämpfen. Und intern hat es mit Unzufriedenheit über seine Entscheidungen zu kämpfen, unter anderem von russischen Mitarbeitern, die um ihre Sicherheit besorgt sind, und ukrainischen Mitarbeitern, die wollen, dass das Unternehmen härter gegen Kreml-nahe Organisationen im Internet vorgeht, so die Quellen.



Ein kleines Fazit für mich: Ich werde mich nach wie vor bemühen, relevante Berichterstattung selber auszumachen und mich nicht mehr am Newsfeed zu orientieren – denn der Newsfeed wird seit eh und je von einem Logarithmus vorgegeben.



Und jetzt zu den Zuschriften unserer Hörerschaft: Herr Ernst Witibschlager schreibt uns aus Wels in Österreich. Er ist ein wenig enttäuscht darüber, dass er bislang noch keine QSL-Karte bekommen hat und stellt uns außerdem die wichtige Frage über die Zukunft der deutschsprachigen KW-Sender. Um ganz ehrlich zu sein, setzen wir uns mit dieser Frage seit meinen Anfängen bei RRI auseinander, das war um das Jahr 2003 herum. Kurz nach meiner Anstellung, musste RRI auch einige Fremdsprachen-Redaktionen schließen, etwa die türkische, die griechische oder portugiesische Abteilung. Zum Glück gibt es die deutsche Abteilung heute noch, und wir senden tatsächlich noch auf Kurzwelle. Wie es um die Zukunft des Senders bestellt ist, das steht immer noch in den Sternen – wichtig ist es aber wohl für die Chefetage, dass wir eine zahlreiche Hörerschaft nachweisen können. Das ist nur dann möglich, wenn wir genügend Zuschriften mit Empfangsberichten bekommen und auch unsere Postings im Internet gut verfolgt werden.



Unser Hörer Michael Lindner muss wohl besonders gut gelaunt gewesen sein, trotz der winterlichen Bedingungen in seiner Region, als er uns folgende Zeilen schrieb: Es gibt auch eine wundervolle Nachricht am heutigen 01. April zu vermelden. Wie ein Wunder ist es mir gelungen, Ihr deutschsprachiges Programm auf der UKW-Frequenz 99,9 MHz in Stereoqualität zu empfangen. Die atmosphärischen Bedingungen des 01. Aprils ließen es zu, dass Ihre Signale bis nach Gera reichten. Leider ist es aber so, dass solche UKW-Weitempfänge nur einmal im Jahr möglich sind, immer nur am 01. April! Natürlich haben wir uns alle über diese Zeilen gefreut.



Dann schrieb uns Siddhartha Bhattacharjee aus dem fernen Kharagpur in Indien, seine Email war auf Englisch verfasst. Seine Frage lautete: Gibt es in Ihrem Land verwaiste Straßenkinder? Gibt es Pläne der Regierung, das Problem der Waisenkinder zu beseitigen?



Leider sind die Straßenkinder nach wie vor ein Teil des Alltags in den größten Städten des Landes. In Bukarest gab es 2016 ungefähr 1500 Straßenkinder. Laut einer anderen Quelle sollen 2018 landesweit 9000 Kinder auf der Straße gelebt haben.



Dafür gibt es viele Ursachen, wie mehrere NGOs herausgefunden haben.


Unter den allgemeinen Ursachen, die zur Existenz von Straßenkindern geführt haben, ist die Verstädterung. Die Entwicklung der Industrie und die Abwanderung der Bevölkerung vom Land in die Städte haben zur Entstehung von Vorstädten, zu sozialer Desorganisation und zum Zerfall der traditionellen Familie (durch Fehlanpassung) geführt, was Trennung, Scheidung, misshandelte, verlassene und auf die Straße geworfene Kinder zur Folge hatte.



Eine weitere Ursache für das Auftreten des Phänomens der Straßenkinder ist die rumänische Bevölkerungspolitik bis Dezember 1989. Es ist allseits bekannt, dass die rumänische Bevölkerungspolitik bis 1989 eine geburtenfördernde Politik war, um die Zahl der Arbeitskräfte zu erhöhen. Es wurde viel Wert auf Quantität gelegt und nicht auf die Qualität der Nachkommen. Um die Bevölkerungszahl zu erhöhen, wurden Abtreibungen verboten und von der Verwendung von Verhütungsmitteln so weit wie möglich abgeraten. Dies führte dazu, dass viele ungewollte Kinder geboren wurden, die von ihren eigenen Eltern sehr leicht im Stich gelassen wurden.



Ein weiterer Faktor, der dazu geführt hat, dass Straßenkinder obdachlos wurden, war und ist die Armut. Die meisten Straßenkinder stammen aus kinderreichen Familien ohne Einkommen und leben in extremer Armut. Sie haben kein Zuhause, weil es entweder von ihren Eltern verkauft wurde, um Geld zu verdienen, oder weil es durch Katastrophen zerstört wurde. Dieser Zustand extremer Armut veranlasst die Eltern meist dazu, ihre Kinder von klein auf zum Arbeiten zu schicken, um ihr Einkommen aufzubessern.



Die Regierung versucht bereits seit Anfang der 2000er, durch verschiedene Programme die soziale Inklusion der Straßenkinder voranzutreiben. Die Zivilgesellschaft bescheinigt derartigen Initiativen kleinere oder größere Fortschritte. Mein persönlicher Eindruck vom Straßenbild in Bukarest ist, dass die Anzahl der Straßenkinder in den letzten 10 Jahren doch abgenommen hat. Dazu könnte auch die Nationale Strategie für die soziale Inklusion und Armutsbekämpfung für den Zeitraum 2015-2020 ihren Beitrag geleistet haben. Allerdings bin ich der Ansicht, dass das Interesse und die Initiativen von NGOs wie SOS Kinderdorf oder Rettet die Kinder (Salvati copiii) präsenter sind.



So, wir nähern uns dem Ende des heutigen FBKs, hier noch eine Auflistung der Zuschriften, die wir bekommen haben: Vergangene Woche erreichten uns Emails von Bernd Seiser, Michael Reiffenstein, Michael Willruth, Heinz Günter Hessenbruch, Reinhard Westphal, Paul Gager, Ralf Urbanczyk mit einem ausführlichen Kommentar zur Ukraine-Krise, Lutz Winkler, Karin Zimmermann, Dieter Feltes, Alfred Albrecht, Horst Kuhn, Martina Pohl und Gerd Brüschke.



Auch die Schneckenpost bescherte uns einige Zuschriften, über die wir uns gefreut haben, etwa von: Manfred Schida, Georg Feichtinger, Wolfgang Waldl, Thomas Becker, Johann Ruff, Klaus Huber, Michael Lindner, Christian Paustian, Erhard Lauber, Peter Möller, Detlef Jurk und Harald Süß.


Fragen aus diesen Briefen werden wir in den folgenden Ausgaben unseres FBKs zitieren und beantworten.



Die heutige Ausgabe ist hiermit zu Ende, danke, dass Sie bis zum Ende dabei waren. Ich wünsche ihnen ein angenehmes Restwochenende, bleiben sie gesund und bis zum nächsten Mal!

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