Hörerpostsendung 31.1.2021
Heute mit einem Kommentar zu einer erneuten Brandkatastrophe in einem rumänischen Krankenhaus sowie Hörerpost aus Deutschland.
Sorin Georgescu, 31.01.2021, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Vielleicht haben Sie es aus unseren Nachrichten oder aus internationalen Medien schon erfahren: Nur zwei Monate nach der Brandkatastrophe in einem Krankenhaus im Nordosten Rumäniens hat sich am Freitagmorgen ein neues Brandunglück ereignet. Dieses Mal ausgerechnet in einem Bukarester Hospital für an Covid-19 Erkrankte. Sieben Patienten starben, davon verbrannten vier am lebendigen Leibe an Ort und Stelle, drei weitere starben an den unmittelbaren Folgen der Rauchvergiftung und über 100 Patienten mussten evakuiert und auf andere Krankenhäuser verlegt werden. Die genaue Ursache des Brandes ist noch nicht ermittelt, man vermutet, es handle sich um einen zusätzlichen elektrischen Heizkörper oder einen Heißluftheizer, den sich ein Patient von zu Hause hat bringen lassen, weil es um die Fernheizung in Bukarest bekanntlich sehr schlecht bestellt ist und weil in manchen Krankenzimmern deswegen keine adäquate Temperatur herrscht. Eigentlich sind solche Geräte [in Hospitälern] verboten, insbesondere dort, wo Patienten beatmet werden müssen, wo also auch Sauerstoffbehälter vorhanden sind. Man geht also von einem Kurzschluss und der folgenden Explosion eines Sauerstoffbehälters als mutmaßliche Ursache des Feuers aus. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt nun in der Sache, doch wie in vielen Katastrophenfällen dieser Art ist es (juristisch) äußerst schwierig, einen Hauptverantwortlichen zu finden, weil die Schuld in solchen komplexen Fällen sehr diffus verteilt ist.
Sonst hatten wir danach dasselbe Affentheater wie bei anderen ähnlichen Fällen hier – die Politiker und hochrangigen Beamten im Gesundheitswesen haben tiefe Betroffenheit zum Ausdruck gebracht und ihr Beileid für die Angehörigen der Opfer bekundet. Und dabei wird’s wohl auch bleiben. Man wird vermutlich irgendeinen diensthabenden Arzt oder eine Krankenschwester zum Sündenbock machen, weil sie bei den von zu Hause mitgebrachten Heizgeräten ein Auge zugedrückt haben. Und dann können wir uns entspannt zurücklehnen und auf die nächste Katastrophe warten. Und die wird ganz bestimmt kommen, es ist nur eine Frage der Zeit. Denn die meisten staatlichen Krankenhäuser im ganzen Lande sind 30, 50, 70 oder gar 90 Jahre alt und entsprechend in allen Bereichen überholt – die Elektrik ist oft improvisiert, Hygienevorschriften können nur unzureichend eingehalten werden, Krankenzimmer sind überfüllt und Lagerräume sind inadäquat. Und nicht nur an medizinischem, auch an technischem Personal fehlt es oft, viele Krankenhäuser haben einen einzigen Elektriker und Baubeauftragten, die selbstverständlich überfordert sind. Die Aufsichtsräte und das Management der Krankenhäuser sind politisch besetzt und in dieser unheilvollen Praxis unterscheiden sich die Parteien hierzulande überhaupt nicht, ungeachtet der politischen Familie oder ideologischen Ausrichtung. In den letzten 30 Jahren hat praktisch niemand in der Kommunalpolitik wichtige Investitionen in das Gesundheitssystem oder die Infrastruktur generell getätigt; statt dessen werden reihenweise unsinnige Denkmäler eingeweiht oder fragwürdige Bauprojekte gestartet, die sich dann Jahrzehnte in die Länge ziehen. Nicht zu vergessen: das ständige Auswechseln der sich noch im guten Zustand befindenden Bordsteine, Parkbänke, Zäune und Blumenbeete – die Klientel, die den Wahlkampf finanziert hat, muss ja bedient werden.
Der Gipfel der Dreistigkeit: Einige unserer Kommunalpolitiker setzen sich gerne selbst mal Denkmäler zu Lebzeiten – für stinknormale Sachen, die man als sogenannte Stadtväter“ ohnehin machen müsste. Beispielsweise sieht man in Bukarest oft Tafeln oder Inschriften, auf denen etwa zu lesen ist, dass dieser neue Kinderspielplatz durch die liebevolle Fürsorge des Bürgermeisters XY eingerichtet oder dass jene Schule dank des persönlichen und unermüdlichen Einsatzes des Bürgermeisters Soundso renoviert worden sei.
Währenddessen lassen sich unsere Spitzenpolitiker und hochrangigen Staatsbeamten bei gesundheitlichen Problemen wie selbstverständlich in privaten Einrichtungen oder in Top-Hospitälern im westlichen Ausland behandeln. Mich hat seit Freitag schlicht die kalte Wut gepackt, und bevor ich hier meinen Rachephantasien gegen unser Establishment freien Lauf lasse und mir möglicherweise noch einen Strafprozess an den Hals hänge, gehe ich gleich zur Hörerpost über.
Dieter Feltes (aus Pyrbaum, Bayern) meldete sich unlängst per E-Mail mit seinen Eindrücken vom Silvester:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Grüß Gott, so wie man bei uns in Bayern sagt. Ich hoffe, dass Sie gut ins neue Jahr gekommen sind. Leider hat sich die Situation mit Ablauf des Jahres 2020 erheblich verschlechtert.
Meine Familie konnte erstmals seit vielen Jahren das neue Jahr nicht mit unseren Nachbarn zusammen feiern. Wir feierten im engsten Familienkreise bei einem etwas anderen Essen als sonst. Gegen Mitternacht traten wir aus dem Haus und prosteten unseren Nachbarn zu. Feuerwerksraketen wurden im Ort nur ganz wenige verschossen. Ansonsten blieb es ruhig.
Der Empfang Ihrer Sendungen ist bei mir sehr gut, und zwar was die Nachmittagssendung betrifft. Ich versuche, die Frühsendung zu hören, aber meistens liege ich zu dieser Zeit noch im Bett.
Ich wünsche Ihnen nun alles Gute und bleiben Sie gesund, damit Sie noch weiterhin Informationen aus Ihrem Land an die Hörer weitergeben können.
Viele Grüße
Ihr Hörer Dieter Feltes
Grüß Gott und vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Feltes, und bleiben auch Sie gesund!
Weiter geht es mit den Zeilen von Fritz Andorf (Meckenheim, NRW), die wir per E-Mail erhielten:
Liebes RRI-Team,
noch einmal wünsche ich Ihnen allen und Ihren Familien zu Beginn des Neuen Jahres alles Gute. Möge dieses Jahr etwas normaler werden als 2020!
Kurz vor Weihnachten haben Sie mich noch einmal mit drei QSL-Karten für meine Berichte vom September, Oktober und November überrascht. Dafür ganz herzlichen Dank, auch wieder für die Brieffrankierung, diesmal mit dem Bild von Sofia Ionescu-Ogrezeanu.
Dies ist also mein erster Empfangsbericht im Neuen Jahr, und, so Gott will und die Empfangsbedingungen mitspielen, wird es sicher nicht der letzte bleiben, denn Rumänien ist mir nach zwei Besuchen einfach ans Herz gewachsen und ich bin auch weiter an den Geschehnissen in Ihrem Land sehr interessiert. Übrigens lief vor einigen Wochen im WDR in der Reihe Wunderschön“ eine Sendung über Siebenbürgen, die mir sehr gut gefallen hat. Natürlich wurden einige der dortigen Kirchenburgen vorgestellt, aber der Reporter suchte auch einige höchst interessante Leute in unterschiedlichen Regionen auf, darunter eine in völliger Abgeschiedenheit. Sicher, ein Besuch in Klausenburg durfte auch nicht fehlen, und so freute ich mich, dass auch im heutigen Programm diese schöne Stadt vorgestellt wurde.
Corona war natürlich auch ein Thema der heutigen Sendung. Auch unsere Familie konnte den Heiligen Abend nicht wie in den vergangenen Jahren mit unseren drei Töchtern verbringen, denn die beiden süddeutschen Töchter“ sind nicht angereist, und wir feierten nur mit der Familie unserer dritten Tochter im Nachbarort. Aber dank heutiger Technik hatten wir trotzdem digital ein schönes Beisammensein an drei verschiedenen Orten, was uns wenigstens etwas getröstet hat.
Im heutigen Programm gefielen mir besonders die von Alex Gröblacher für die Jazzrubrik ausgesuchten Songs. In der Sonntagsstraße erinnerte man wieder einmal an die schlimmen Jahre der Zwangskollektivierung mit den Enteignungen, harten Strafen für die Verweigerer, Toten und Verhaftungen.
Doch soweit für heute. Falls es auch in diesem Jahr wieder eine Serie von QSL-Karten geben sollte, wäre ich für die Bestätigung mit dem Januar-Motiv dankbar.
Herzliche Grüße und beste Gesundheit
von Ihrem Fritz Andorf
Vielen Dank für Ihren Bericht zum Jahreswechsel, lieber Herr Andorf! Hinsichtlich der QSL-Karten habe ich eine gute Nachricht für alle Sammler: Die diesjährige Serie steht schon fest, allerdings ist sie noch nicht verlegt, also als Postkarten abgedruckt. Wir bemühen uns aber um einen Sponsor, so dass sie dieses Jahr etwas schneller versandbereit wird. Es handelt sich um Wahrzeichen und historisch wichtige oder besonders schöne Baudenkmäler der nordwestrumänischen Stadt Oradea (dt. Großwardein, ung. Nagyvarad), die zugleich als Hauptstadt der historischen Region Kreischgebiet gilt. Der Name der Landschaft rührt vom gleichnamigen Fluss her, auf deutsch heißt er Die Kreisch“, auf rumänisch Criș” (im Rumänischen ist das Wort ein Maskulinum) und im Ungarischen Körös, ohne ein grammatikalisches Geschlecht, denn diese Kategorie gibt es in der ungarischen Sprache nicht. Herzliche Grüße und auch für Sie gilt: Bleiben Sie gesund!
Eindrücke von der Silvesternacht in seiner Heimatstadt Dresden erhielten wir auch von Klaus Nindel:
Seher geehrte deutsche Redaktion,
Im vorletzten Hörerbriefkasten hatten wir Hörer einen akustischen Eindruck vom Jahreswechsel in Bukarest bekommen. Das kennen wir nur zu gut von den vergangenen Jahreswechseln bei uns. Nur dieses Mal hatten wir ein ganz besonderes Geschenk von unserem Oberbürgermeister bekommen: ein absolutes Feuerwerks- und Böllerverbot in der gesamten Stadt! Wir haben die Stille genossen, aber ach, es wird wohl leider eine Ausnahme gewesen sein…..
Mit besten Wünschen für das begonnene Jahr
Ihr Hörerfreund Klaus Nindel
Vielen Dank für Ihre Zeilen und die Neujahrswünsche, die wir gerne erwidern. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch 2021!
Zum Schluss noch das Feedback von Lutz Winkler (aus Schmitten, Taunus):
Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,
der erste Monat im neuen Jahr.
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle noch ein gesundes, erfolgreiches und besseres Jahr 2021 wünschen. Ich hoffe, dass Sie weiter auf Sendung bleiben und ich auch in diesem Jahr Ihre Sendungen auf der Kurzwelle verfolgen kann.
Das Jahr beginnt, wie das alte Jahr sich verabschiedet hat. Die Corona-Pandemie bestimmt das Leben weiter und der Winter hat im Taunus Einzug gehalten. In den letzten Wochen sind ca. 30 cm Schnee gefallen. Viele Straßen sind gesperrt, weil die Bäume nach dem trockenen Sommer kaum noch Kraft haben, die Schneelast zu halten, und die Gefahr viel zu groß ist. Viele Bäume knicken unter der Schneelast einfach ab. Nichtsdestotrotz wurden wir hier im Taunus von einer riesigen Autowelle überrollt. Stundenlang standen die Autos im Dorf und kamen nicht weiter. Mittlerweile wird der Verkehr am Wochenende von der Polizei beobachtet und gegebenenfalls werden die Straßen gesperrt. Als Anwohner kommen wir jedoch immer noch zu unseren Grundstücken.
Die Sendung war mit sehr gutem Signal und verständlich zu empfangen. Zu meinen Top-Favoriten gehört Pro Memoria“, doch auch die anderen Sendungen sind immer wieder interessant und geben einen guten und kritischen Einblick in viele Bereiche Rumäniens. Auch sind die Musiksendungen ein bereicherndes Element in den Sendungen – auch wenn ich nicht gerade Fan der rumänischen Schlager bin. Aber es gibt ja auch noch viele andere schöne Musiksendungen.
Auch vielen Dank für die Zusendung der QSL-Karten für meine Berichte aus dem Jahr 2020. Ich freue mich über die regelmäßige Zusendung der QSL-Karten. Vielen Dank für Ihre Mühe.
Ich möchte an dieser Stelle wieder schließen – ich wünsche Ihnen allen in der deutschen Redaktion von RRI alles Gute und bleiben Sie bitte alle gesund!
Lieber Herr Winkler, vielen Dank für die ausführliche E-Mail. Das Wetter hier in Bukarest schlägt recht seltsame Kapriolen, innerhalb weniger Tage kann es Temperaturschwankungen von 15 bis 20 Grad Unterschied geben. Wir hatten bislang alles Mögliche hier: den grässlichen Eisregen, der auf Dächern und Fensterbrettern einschlägt und dann mit Getöse wieder herunterfällt, Schnee und Frost bei -15 Grad, um dann in frühlingshafte +15 Grad umzukippen, und alles nochmals von vorn. Und auch hier halten sich viele nicht an die Empfehlungen und fahren in die Berge zum Ski. Die Schipisten sind rappellvoll und die Medien berichten genüsslich und schadenfroh darüber. Herzliche Grüße und passen Sie auf ich auf, lieber Herr Winkler!
Bevor es zur Postliste geht, möchte ich eine Frage an unsere fachkundigen Hörer weiterleiten. Unser Hörer Michael Reiffenstein aus Frankfurt am Main interessiert sich für den DRM-Empfang und schrieb uns:
Ich habe eine Frage zu Digital Radio Mondiale. Es soll einen Bausatz geben. Was meinen Sie dazu?
Danke für Ihre E-Mail. Da sind wir leider überfragt, da wir selbstverständlich nicht wissen, was für Bausätze in Deutschland erhältlich sind. Daher sind Hörer gefragt, die sich damit auskennen, Herrn Reiffenstein weiterzuhelfen. Herzliche Grüße nach Frankfurt und viel Gesundheit!
So, ganz zum Schluss die Postliste. Herkömmliche Briefpost hat man mir kommende Woche in Aussicht gestellt. Auf den elektronischen Kanälen erreichten uns Botschaften von Germar Rupprecht, Gerd Brüschke, Marco Hommel, Anna, Bernd und Willi Seiser, Lutz Winkler, Michael Willruth, Beate Hansen, Dieter Sommer, Bernhard Horst, Herbert Jörger, Reinhard Schumann, Simon Heinrich, Petra Kugler, Ernst Meinhardt, Manfred Schäfer und Jürgen Zenker (D), Paul Gager, Josef Robl und Friedrich Albert (A) sowie von Kees Swaagman (NL), Mikko Piipo (SF), Abdur Razzak (BGD) und Siddhartha Bhattacharjee (IND).
Audiobeitrag hören: