Hörerpostsendung 17.5.2020
Heute mit Zuschriften von unseren Hörern Klaus Nindel, Helmut Matt, Christian Mayer, Paul Gager, Josef Robl und Michael Lindner.
Sorin Georgescu, 17.05.2020, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
In Rumänien gelten seit Freitag Lockerungsmaßnahmen, der Ausnahmenzustand wurde auf Warnzustand zurückgestuft. Die Ausgangssperre ab 22 Uhr wurde wieder aufgehoben, Gruppen bis zu drei Menschen sind erlaubt. Restaurants, Bars und Fitness-Studios bleiben vorerst geschlossen, Friseure und Schönheitssalons dürfen unter Auflagen wieder öffnen. Massenveranstaltungen und Sportereignisse bleiben weiterhin untersagt. In Verkehrsmitteln und öffentlichen Innenräumen wie Läden und Büros gilt eine Maskenpflicht. Nach meinen bisherigen Beobachtungen halten sich aber nur wenige Menschen an die Vorgaben. Als ich gestern mit dem Bus fuhr, konnte ich feststellen, dass weniger als die Hälfte der Fahrgäste eine Maske trugen. Mehr noch: Gestern Nacht hat in einem großen Bukarester Park eine regelrechte Party mit Hunderten von zumeist jungen Leuten stattgefunden. Die Polizei kreuzte zwar auf, verteilte aber keine Strafzettel, sondern sprach nur Verwarnungen aus und ermahnte die Menschen, Abstand voneinander zu halten. Indessen drängen sich tausende Rumänen an einem Grenzübergang von Ungarn aus im Westen des Landes und müssen bis zu 5 Stunden Wartezeit für die Einreise in Kauf nehmen. Die Nerven liegen blank und die Situation droht, außer Kontrolle zu geraten. Unter diesen Umständen sagte der Gesundheitsminister Sonntagmittag, dass striktere Maßnahmen wieder eingeführt werden könnten. Allein in den letzten 24 Stunden wurden knapp 170 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, Ärzte und Virologen warnen von einer zweiten Infektionswelle, die folgen könnte.
Liebe Freunde, ich möchte niemanden verurteilen, es liegt auf der Hand, dass Isolation und sozialer Abstand sich verheerend auf die Nerven auswirken – der Mensch ist nun mal ein soziales Tier. Ich selbst war während dieser Zeit auch kein Musterbürger, habe aber zumindest versucht, die Vorgaben – so gut es ging – einzuhalten. Zweimal habe ich mich heimlich mit zwei Kumpeln getroffen – allerdings im Innenhof eines Hauses, wir haben brav Abstand gehalten, jeder hat aus seinem mitgebrachten Bier genippt, und vor der Ausgangssperre um 22 Uhr war jeder wieder bei sich zu Hause. Technisch gesehen haben wir damit gegen die damals geltende Militärverordnung verstoßen – so lange wir aber keine anderen Menschen gefährdet haben, sollte es noch vertretbar sein. Ich finde es aber unverantwortlich gegenüber Risikogruppen, gleich Riesenpartys zu veranstalten und keine Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln zu tragen. Naja, wir werden sehen, wie sich alles weiterentwickelt.
Passend zum Thema meldete sich Klaus Nindel (aus Dresden) mit folgenden Eindrücken per E-Mail:
Lieber Sorin Georgescu, liebe Redaktion,
hier einige Gedanken zum heutigen Hörerbriefkasten in Bezug auf Reaktionen der Bevölkerung auf die Auswirkungen der Pandemie.
Es wird wohl überall, leider auch bei uns, zu immer stärkeren Unmutsäußerungen“ zu den Kontakteinschränkungen kommen. Dachte man doch anfangs, dass das Ganze in wenigen Monaten (oder wenigstens) in absehbarer Zeit ausgestanden wäre, befinden wir uns aber in Wirklichkeit in einer Zeit des völligen Umbruchs. Nur zu vergleichen mit vergangenen Zeiten, wo dies z.B. durch Seuchen (Pest, Spanische Grippe) oder Kriege verursacht wurde. Ich hatte auch nicht gedacht, nochmals in meinem Leben nach Drittem Reich, Zweitem Weltkrieg und Ende der DDR eine Umbruchszeit“ größeren Maße zu erleben…
Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund!
Ihr Hörer Klaus Nindel
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Nindel. Ich habe die Nachrichten über die Demos in Deutschland mitbekommen. Auch in Bukarest hat sich am Freitagabend in Bukarest ein bunter Haufen vor dem Regierungspalast angesammelt, um gegen die Einschränkungen im öffentlichen Leben zu protestieren. Da waren sicherlich auch Verschwörungstheoretiker und Impfgegner dabei, ich würde aber nicht alle in einen Topf werfen – eine Demokratie muss schließlich divergierende Meinungen aushalten, egal wie absurd oder verworren sie sind. Herzliche Grüße, lieber Herr Nindel, und bleiben auch Sie gesund!
Seine Gedanken zur Pandemie sowie Feedback zum Empfang unserer Sendungen erhielten wir auch von Helmut Matt (aus Herbolzheim im Breisgau):
Liebe Freunde von Radio Rumänien International,
heute möchte ich mich nach einer kleinen Pause wieder mal bei Ihnen melden.
Sicher interessiert es Sie, wie die deutschsprachigen Sendungen aus Bukarest hier im Breisgau ankommen. Dazu kann ich eigentlich bisher nur Gutes berichten. Da ich wegen Corona komplett im Home Office arbeite, kann ich auch die Morgensendung von Radio Rumänien International praktisch täglich hören. Da ich beide Frequenzen in bester Qualität empfangen kann, wähle ich fast immer die digitale DRM-Frequenz 7325 KHz. Ich habe mir vor Kurzem eine neue aktive Antenne für unser Dach gekauft, eine Wellbrook ALA1530LN Magnetic Loop, durch die das Signal Ihres Senders noch deutlich kräftiger und rauschärmer ankommt als mit der ADDX AT-5. So ist RRI via DRM nun völlig unterbrechungsfrei zu hören und klingt wie UKW. Wegen der etwas mickrigen Lautsprecher des Himalaya DRM 2009“ habe ich externe Aktivlautsprecherboxen angeschlossen – so klingen die Sendungen aus Bukarest praktisch ebenso klar und brillant wie jeder Ortssender – auf UKW oder DAB+.
Es ist wirklich schade, dass nur eine überschaubare Anzahl an Sendern sich bisher für diese überlegene Übertragungstechnik entschieden hat.
Da Corona das alles dominierende Thema ist, werde ich mich dazu nicht mehr en Detail äußern. Dass ich die Maßnahmen für weit überzogen, die Rolle der WHO für extrem zwielichtig und die Vorgehensweise der Politiker viel zu virologenzentriert und undifferenziert halte, hatte ich ja früher schon einmal geschrieben. Mir geht das alles heftig auf die Nerven und ich hoffe, der Mist ist bald vorbei. Ich denke, wenn heute die Welt unterginge, würde es wegen Corona niemand bemerken. Schon ein seltsamer Gedanke, finden Sie nicht auch?
Vielen dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Matt. Meine Meinung haben Sie ja gehört – nicht alle Menschen können mit Isolation und Einsamkeit gut umgehen. Es sollte aber nicht so schwer sein, Massenversammlungen zu vermeiden und dort, wo es angebracht ist, eine Maske zu tragen – z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln. Herzliche Grüße nach Herbolzheim, lieber Herr Matt, und hoffen wir, dass diese ganze Geschichte in absehbarer Zeit vorbei ist.
Und nun zu Feedback aus Österreich. Nicht nur Herr Matt, sondern auch Christian Mayer aus Krieglach in der Steiermark ist ein Fan der DRM-Ausstrahlungen. Folgende Zeilen erhielten wir per E-Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Mit diesem Schreiben möchte ich mich bei Ihnen Bedanken, dass Sie weiterhin in DRM Ihre Sendungen via Kurzwelle übertragen. Der Empfang in den steirischen Bergen ist weiterhin sehr gut. Ein kleiner Mitschnitt von der heutigen Abendsendung auf 6090 kHz DRM liegt für Sie bei.
Wünsche Ihnen und Ihren Familien viel Gesundheit!
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Mayer, auch Ihnen und Ihren Lieben viel Gesundheit!
Die Qualität des Empfangs scheint sehrt unterschiedlich in Österreich zu sein. So etwa meldete Paul Gager aus Wien im Online-Formular einen guten Empfang nach der Zeitumstellung:
Liebe Radiofreunde im schönen Bukarest!
Heute war am ersten Tag nach der Uhrzeitumstellung die analoge Morgenfrequenz 9700 kHz nach meinen Beobachtungen auch in Ostösterreich sehr gut zu hören.
Danke der ganzen Redaktion, dass Sie in Zeiten wie diesen Ihren Job so vorzüglich machen und uns auf dem Laufenden darüber halten, was in Rumänien wichtig ist.
Hingegen schlechte Empfangsbedingungen nach der Zeitumstellung meldete Josef Robl aus Maria Alm im Bundesland Salzburg:
Leider ist bei der Umstellung auf die Sommerfrequenz auf 9700 und 9600 kHz das alljährliche Knattern wieder da, welches die Empfangsqualität einschränkt.
Die Ursache ist mir leider unbekannt. Vielleicht kann mir jemand die Ursache erklären? Vielen Dank im Voraus.
Vielen Dank für das Feedback, liebe Freunde. Leider kann ich nicht sagen, warum in Westösterreich der Empfang schlechter ist. Vielleicht hat es mit den geographischen Gegebenheiten zu tun oder mit den Propagationsbedingungen und der Sonnenaktivität. Herzliche Grüße nach Österreich und bleiben Sie gesund!
Zurück nach Deutschland. Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) gab uns Feedback zur Morgensendung:
Guten Morgen nach Bukarest!
Endlich hatte ich am heutigen Sonntag mal die Möglichkeit, Ihre deutschsprachige Sendung um 06.00 UTC auf Kurzwelle zu empfangen. Der Empfang war hervorragend, wie Sie nachfolgend lesen können. Besonders gut hat mir die Rubrik Köstlichkeiten aus der rumänischen Küche“ gefallen. Da habe ich schon am frühen Morgen Appetit und Lust bekommen, das leckere Spinatgericht auch auszuprobieren. Nach der Sendung habe ich sofort die Internetpräsentation von RRI angeklickt und fand weitere leckere Gerichte. Absoluter Renner“ ist allerdings das Lauchgericht mit schwarzen Oliven. Ich glaube, dass ich damit meine Frau überraschen werde. Lauch und Oliven sowie Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten sind aus unserer Küche nicht wegzudenken. Das sind für uns Grundnahrungsmittel! Aber auch andere Gemüsesorten und Kräuter haben einen festen Platz in unserer Ernährung. Vieles davon kann ich in unserem Garten selbst anbauen, was dann besonders viel Freude bereitet. Da hat man beim Verzehr ein gutes Gefühl, frei von jeglicher chemischen Keule“.
Nun wünsche ich Ihnen noch einen schönen Sonntag, auch wenn die momentanen Zeiten schwer sind, in der Hoffnung auf ein baldiges Feedback.
Alles Liebe und Gute aus dem sonnigen Gera und bleiben Sie gesund!
Ihr Stammhörer
Michael Lindner
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Lindner. Irina Adamescu wird sich freuen, dass Sie ihre Rezepte lecker finden und Sie zum Nachkochen anregen. Herzliche Grüße nach Thüringen und bleiben Sie gesund!
Zeit für die Postliste. Postbriefe erhielten wir von Johann Ruff, Klaus Huber, Christoph Jestel, Florian Breu, Erhard Lauber, Joachim Verhees, Michael Brawanski, Peter Möller, Arnulf Hickmann, Michael Lindner und Christoph Paustian (D) sowie von Paul Gager (A). E-Mails erhielten wir bis einschließlich Samstag von Anna und Bernd Seiser, Gerd Brüschke, Herbert Jörger, Fritz Andorf, Ralf Urbanczyk, Erich Bergmann, Helmut Matt (D) sowie von Péter Lakati (HU) und Siddhartha Bhattacharjee (IND). Das Internetformular nutzten Paul Gager (A), Serge Thill (F) und Nouri Streichert (D).
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