Hörerpostsendung 2.2.2020
Heute u.a. mit Zuschriften von unseren Hörern Michael Lindner, Ulrich Wicke, Jörg-Clemens Hoffmann und Lutz Winkler.
Sorin Georgescu, 02.02.2020, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Diese Woche habe ich einen frischen Briefstapel von der Postbearbeitungsstelle bekommen. Michael Lindner (aus Gera in Thüringen) beschrieb uns ausführlich, wie er zusammen mit der Familie die Feiertage und Silvester verbracht hat. Hier ein paar Auszüge:
Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!
Nun hat der Trott“ des neuen Jahres schon wieder begonnen, der Alltag hat uns also wieder. Die Feiertage und Silvester waren sehr ereignisreich, worüber ich ganz kurz berichten möchte. Den Heiligen Abend konnte ich mit meiner Familie in aller Ruhe begehen. Die Kinder reisten an und auch der Enkel, der kleine Filip, brachte unsere Herzen zum Glühen – funkelnde, glückliche Kinderaugen und Weihnachtsgeschenke – das passt irgendwie wunderbar zusammen. […]
Danach folgten einige Urlaubstage, die wir nutzten, uns zu erholen. Und was tut man da? Wellness, natürlich! So fuhren wir nach Niederbayern an die österreichische Grenze, wo sich viele Thermalbäder befinden. So besuchten wir die Gesundheitstempel in Bad Birnbach, Bad Griesbach und Bad Füssing. Letztere Kurstadt bietet gleich drei Thermalbäder im Zentrum der Stadt. So fällt es wirklich nicht schwer, die geeignete Therme zu finden, wo man Geist und Selle baumeln lassen kann. […]
Den großen Rutsch“ erlebten wir auf der Innbrücke, die das deutsche Simbach mit dem österreichischen Braunau verbindet. Es war ein tolles Spektakel und der Nachthimmel glühte. Ist schon lustig, zu erleben, wie andere Leute ihr Geld in die Luft ballerten!
Nun kurz einige Worte zu Braunau. Diese oberösterreichische Stadt ist eigentlich eine unbedeutende Kleinstadt, wenn man hier nicht an das schlimmste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert würde. Wer durch diese Stadt bummelt, kommt unweigerlich am Geburtshaus von Adolf Hitler vorbei. Ein heruntergekommenes großes Biedermeierhaus aus dem 17. Jh., welches natürlich kein Museum ist. Eigentlich sollte es schon lange abgerissen bzw. umgestaltet werden, aber irgendwie kommt es doch nicht dazu. Davor steht ein Mahnmal aus dem Konzentrationslager Mauthausen – mit der Aufschrift: Für Frieden, Freiheit und Demokratie – Nie wieder Faschismus – Millionen Tote mahnen.“
Während unserer Urlaubstage hatten wir sogenanntes Kaiserwetter. Es war nicht kalt und die Sonne meinte es sehr gut mit uns. […]
Nun beende ich meinen Brief und wünsche Ihnen allen nochmals alles Liebe und Gute für die nächsten 12 Monate.
Ihr treuer Hörerfreund
Michael Lindner
Vielen Dank für Ihre freundlichen Worte und für das Teilen der Feiertagsstimmung und der Urlaubstage. Hier im Süden Rumäniens hatten wir bisher überhaupt keinen Winter mit richtigem Schnee, und für dieses Wochenende sind sogar Temperaturen bis zu 16 Grad angekündigt. Ich habe Weihnachten mit meinen Eltern verbracht und Silvester mit ein paar Freunden in ruhiger Runde, wobei wir kurz vor Mitternacht schnell in die Innenstadt fuhren, um das wirklich spektakuläre Feuerwerk am Bukarester Verfassungsplatz zu sehen.
Über die Stadt Braunau habe ich auch gelesen, dass man sich in Österreich schwer tut mit diesem dunklen Erbe. Natürlich besteht die Sorge, dass das Geburtshaus Hitlers zum Pilgerort für Neonazis werden könnte. Doch einen Abriss halte ich auch nicht für eine Lösung. Vielleicht wäre es möglich, ein erweitertes Mahnmal daraus zu machen, mit einem Museum über den Nationalsozialismus im Ort selbst. Ich finde außerdem, dass man auch die Geschichte der DDR in Berlin viel zu schnell aus dem Stadtbild entfernt hat. Man hätte ruhig mehr Mauerfragmente und das eine oder das andere Gebäude als Mahnmal stehen lassen oder zu Museen umgestalten können, finde ich.
Übrigens ist in Rumänien das Geburtshaus des kommunistischen Diktators Nicolae Ceauşescu heutzutage ein bizarres Privatmuseum ohne feste Öffnungszeiten geworden. Das Haus steht in einem Kaff in der Kleinen Walachei, das der Diktator zu Lebzeiten in den Städtestand erhoben hat. Im Grunde genommen ist es ein größeres Dorf, dem breitere Straßen, ein paar Plattenbauten und eine Fabrik verpasst wurden. Heute ist es zunehmend entvölkert, die Fabrik wurde geschlossen und die Menschen ziehen weg. Das Geburtshaus Ceauşescus befindet sich immer noch im Besitz der Familie und es ist eigentlich nichts anderes als ein ziemlich bescheidenes Bauernhaus von anno dazumal. Gleich nach der Wende wurde es zunächst geplündert, dann geriet es in Vergessenheit und irgendwann wurde eine Art privates Gedenkhaus eingerichtet. Im Hof steht eine von Witterungen beschädigte Büste des Diktators und im Inneren sind ein paar Familienbilder zu sehen und sonst dieselbe bescheidene Ausstattung eines Hauses, das gegen Ende des 19. Jh. gebaut wurde und 1979 renoviert wurde. Es ist wie gesagt immer noch im Besitz der Familie, die sich aber nicht sonderlich darum kümmert, dafür aber gibt es einige ortsansässige Vertraute, die das Haus gelegentlich für Neugierige öffnen. Selbst Kommunismus-Nostalgiker fahren aber nur selten hin und die Einheimischen würden sich überhaupt nicht für das Haus interessieren, weil es ohnehin nichts Außerordentliches zu bieten hat, habe ich in mehreren Presseberichten gelesen.
Ulrich Wicke (aus Felsberg in Hessen) schickte uns zusammen mit seinem Empfangsbericht und den Neujahrswünschen die Frage, ob auch in diesem Jahr mit QSL-Karten zu rechnen ist. Eine Frage, deren Beantwortung sicherlich auch andere Hörer interessiert. Nun, es ist leider wie letztes Jahr, soll heißen, das Budget dafür ist noch nicht genehmigt, daher wissen wir nicht, ob wir wieder gedruckte Karten oder nur noch elektronische Empfangsbestätigungen haben werden. Hoffentlich erfahren wir’s diesmal aber etwas früher, denn letztes Jahr haben wir Sie bis Juni auf die Folter gespannt.
Weitere Postbriefe mit Empfangsberichten und Postkarten erhielten wir von Michael Brawanski, Thomas Marschner, Ralf Urbanczyk (herzlichen Dank für den beigelegten Wandkalender) und Klaus-Dieter Scholz (alle aus Deutschland) sowie von Wolfgang Waldl und Mafred Schida (beide aus Österreich – herzlichen Dank für die schönen Karten und das Foto). Des weiteren erhielten wir eine Grußkarte von Anand Mohain Bain und Gemahlin (aus Indien) sowie mehrere Empfangsberichte von Brian Webb (Neuseeland).
Zeit noch für ein paar Rückmeldungen per E-Mail. Jörg-Clemens Hoffmann ist in Alsbach-Hähnlein in Südhessen zu Hause und folgende Zeilen erhielten wir von ihm:
Liebe deutsche Redaktion von Radio Rumänien International!
Heute möchte ich Ihnen meine ersten Empfangsberichte für das Jahr 2020 schicken, das hoffentlich für Sie in der deutschen Redaktion gut begonnen hat.
Wie Sie den Empfangsbewertungen entnehmen können, ist die Radiosignal aus Rumänien zu allen Sendezeiten weiterhin problemlos aufzunehmen. So macht es immer Spaß, den abwechslungsreichen Programmen der deutschen Redaktion entspannt zuzuhören.
Besonders zu erwähnen ist der Bericht aus dem Sozialreport in der Sonntagsstraße vom 15. Dezember 2019. Ich finde es gut und wichtig, dass Sie auch schwierige Themen wie Kindersterblichkeit und Kinderarmut in den Sendungen thematisieren. Für mich ist es schwer zu begreifen, dass mitten in Europa Babys wegen mangelnder Gesundheitsvorsorge sterben müssen oder unter Hunger leiden. Hier ist die europäische Staatengemeinschaft gefragt, die diese gravierenden Missstände mit höchster Priorität bekämpfen sollte.
Gerade wegen solcher Beiträge schalte ich das deutsche Programm von Radio Rumänien International gerne ein, da sie auch die Glaubwürdigkeit des Senders erhöhen. Ich kenne nicht viele Auslandsdienste, die immer wieder kritisch aus dem Herkunftsland berichten. Dafür gilt mein besonderer Dank.
Soweit mein heutiges Schreiben.
Ich grüße Sie herzlich und freue mich auf viele interessante Sendungen in 2020!
Ihr Hörer
Jörg-Clemens Hoffmann
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Hoffmann. Die Zustände im rumänischen Gesundheitswesen sind in der Tat besorgniserregend. Es fehlt an grundlegender Ausstattung in den meisten Krankenhäusern und die rumänischen Ärzte wandern aus. Laut Statistiken hat Rumänien EU-weit die wenigsten Ärzte, gemessen an der Bevölkerung. Auf 1000 Einwohner kommen knapp 2 Ärzte, das ist weniger als im Jahr 1990, während der EU-Durchschnitt bei 3,4 liegt. Und trotz angehobener Gehälter hält der Trend zur Auswanderung unter Ärzten an. Jährlich verlassen 3.500 Ärzte das Land, vor allem in Richtung Frankreich, Deutschland, Irland und Belgien. Und das geht noch einher mit einer umstrittenen Reform des Gesundheitswesens, die auserwählten privaten Krankenhäusern kräftige Finanzierungen vom Staat zusichern soll. Wenn das so weitergeht, können wie den Laden bald schließen. Eine anständige Behandlung im Fall von Krankheit werden sich nur noch bemittelte Leute leisten können.
Über den Fortbestand unserer Programme freut sich auch Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus). Folgende Zeilen schickte er uns Mitte Januar:
Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,
der Januar des neuen Jahres ist schon fast zur Hälfte Vergangenheit – die Zeit verfliegt.
Ich möchte Ihnen an erster Stelle alles Gute, viel Glück und Gesundheit zum Neuen Jahr wünschen. Mögen die persönlichen Wünsche in diesem Jahr in Erfüllung gehen.
Recht herzlichen Dank für die Zusendung der QSL-Karten aus dem letzten Jahr – sowie die vielen Sendungen und Informationen aus Rumänien. Der Empfang der Sendungen ist weiterhin gut – manchmal etwas verrauscht, was der Verständlichkeit jedoch keinen Abbruch tut.
Im Winter kann ich es wieder etwas ruhiger angehen lassen – im Garten ist nichts zu tun und so bastele ich viel – mit kleinen Projekten im Amateurfunkbereich. Aber auch da brauche ich Pausen und so schaue ich mir immer mal die Übertragungen einzelner Wettkämpfe im Wintersport an. So z.B. Biathlon, Bob- und Rodelwettbewerbe oder Skispringen. […]
Ich möchte für heute schon wieder schließen, ich wünsche allen Redaktionsmitgliedern viel Glück und Gesundheit.
Viele Grüße aus Deutschland
Ihr Hörer
Lutz Winkler
Vielen Dank, lieber Herr Winkler, und herzliche Grüße. Ihre Frage zum Wintersport in Rumänien hebe ich mir zwecks Recherche auf und komme in einer der nächsten Sendungen darauf zurück.
Zeit für die Postliste. Die Briefschreiber habe ich schon erwähnt, E-Mails und Feedback im Online-Formular erhielten wir in der vergangenen Woche bis einschließlich Freitag von Petra Kugler, Helmut Matt, Carsten Fenske, Marco Hommel, jemand, der sich nur Tom nannte, Fritz Andorf, Hansjörg Biener, Herbert Jörger und Stefan Seyfarth (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (Österreich).
Audiobeitrag hören: