Hörerpostsendung 10.3.2019
Heute mit Zuschriften von Carsten Fenske, Martin Walter, Martina Pohl und Ralf Urbanczyk.
Sorin Georgescu, 10.03.2019, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Trotz der immer wieder totgesagten Kurzwelle melden sich immer wieder Hörer, die das Hobby Kurzwellenjagd zeitweilig an den Nagel gehängt hatten, oder Hörer, die uns zwar regelmäßig gehört haben, aber bislang nicht geschrieben haben. Zu den letzteren Hörern gehört auch Carsten Fenske (aus Greifswald), der sich seit Ende Februar mehrmals per E-Mail meldete:
Guten Tag, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Radio Rumänien International, oder einfach: liebe Radiomacher!
Heute möchte ich mich nun endlich, endlich auch einmal schriftlich bei Ihnen melden und mich sehr herzlich für Ihr stets informatives und unterhaltsames Programm in deutscher Sprache bedanken.
Einige Informationen zu mir: Ich heiße Carsten Fenske, bin 57 Jahre alt, wohne in Deutschland, Stadt Greifswald, und höre im Grunde seit meinem neunzehnten Lebensjahr Radiostationen, welche über Mittel- oder Kurzwelle senden. Mich begeistert hier vor allem die technische Möglichkeit, Radio ÜBERALL zu hören. Und so natürlich auch Radio Rumänien International. Ihr langjähriger Hörer und DXer Herr Peter Vaegler aus Stralsund hat mich für diese Technologie noch einmal sensibilisiert und mir viele Informationen geliefert. Auf sein Anraten hin kaufte ich mir einen neuen Welt-Empfänger, Modell XHDATA D-808, und kann Sie damit sehr gut empfangen. Aber auch mit einfacheren Geräten kommen Sie gut rein. Im Gegensatz zu dem Irrglauben, es genüge völlig Radio nur noch über UKW, DAB oder Internet zu verbreiten, sehe ich die Sache völlig anders. Es gibt nach wie vor Landstriche auf der Welt, wo diese Möglichkeiten nicht bestehen. Hier ist die Kurzwelle das Mittel der Wahl und ich hoffe, dass dies nach lange so bleiben wird.
Nun zu meinen Erfahrungen mit Radio Rumänien. Ich höre Sie alle sieben Tage, stets für eine ganze Woche, jeweils von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr deutsche Zeit, auf Kurzwelle, 6180 kHz. Noch ausführlicher verfolge ich Ihr Programm auf meinen jährlichen Motorradtouren durch Polen. Hier war und ist Radio Rumänien INTERNATIONAL mein Informationskanal und Ohr“ in die Welt. Im Sommer 2018 tourte ich die gesamte Ostgrenze Polens, von Nord nach Süd, über die Grenzabschnitte Russland, Litauen, Weißrussland, Ukraine und Slowakei ab. Radio Rumänien International war immer dabei. Kein Tag verging, ohne Sie nicht zu empfangen!
Ich schätze Ihr Sendeformat und sehe bzw. höre hier auch deutliche Unterschiede, Betrachtungen und Bewertungen zu gleichen Ereignissen aus den deutschen Medien. Es ist festzustellen, dass Ihre Nachrichten wesentlich neutraler und damit seriöser sind. Ein Grund mehr, Sie weiterhin zu hören. Natürlich aber auch, um mich ausführlich über Ihr Land zu informieren. So war z.B. Ihr Bericht über das Verkehrswesen in Rumänien und Bukarest sehr aufschlussreich.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Mitarbeitern weiterhin Freude und Erfolg bei Ihrer Tätigkeit und verbleibe als Ihr treuer Hörer
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Fenske
Vielen Dank für das ausführliche Feedback, lieber Herr Fenske, und es freut uns, dass Sie mit Hilfe unseres langjährigen Hörerfreunds Peter Vaegler zu uns gefunden haben und dass Sie unser Programm anspruchsvoll finden. Wir haben auch Ihre weiteren E-Mails von Anfang März mit Kommentaren und Fragen zu den Sendeinhalten bekommen – für die Beantwortung nehme ich mir allerdings etwas Zeit und komme in einer der nächsten Hörerpostsendungen darauf zurück. Nur vorab möchte ich Ihnen die Frage beantworten, wann die Gewinner des letzten Quizspiels über den Kurort Govora bekanntgegeben werden. Nun, der Einsendeschluss war der 28. Februar, jetzt werden die an alle Sprachredaktionen eingesandten Auflösungen überprüft und die Gewinner dürften in 1–2 Wochen bekanntgegeben werden, also Mitte März bis letzte Märzwoche. Herzliche Grüße nach Greifswald, lieber Herr Fenske!
Noch ein paar unverlesene E-Mails vom Februar muss ich abhaken, bevor es dann ab nächsten Sonntag zu Zuschriften vom März geht. Aus Berlin meldete sich Martin Walter per E-Mail:
Am Montag, den 25.Februar 2019, war um 8.00 früh RRI auf 41 m nicht zu empfangen.
Ansonsten ist RRI auf deutsch eine große Freude, oft höre ich zwei der drei Sendungen, die täglich übertragen werden.
Für mich ist durch RRI das Rumänienbild deutlich verbessert worden. Ohne RRI auf Kurzwelle wäre Rumänien und die Moldau ein unbekanntes Land, denn es kommt im Bewusstsein eines Mitteleuropäers nur wenig vor.
Sie könnten ruhig etwas Werbung für die rumänische Autoindustrie machen bzw. öfters über Modelle und Verkaufszahlen berichten.
Sehr gerne höre auch ich die Reihe „Pro Memoria„.
Mit besten Grüßen
Martin Walter, Berlin
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Walter. Für die rumänische Industrie generell haben wir im inzwischen eingestellten Wirtschaftsmagazin Business Club – wenn Sie so wollen – Werbung gemacht. Es handelte sich um ein Angebot der Zentralredaktion, das in die jeweiligen Sendesprachen übersetzt wurde. Nach dem Tod des zuständigen Redakteurs tat man sich immer schwerer damit, denn keiner der anderen Redakteure war auf Wirtschaft spezialisiert, und so hat man die Sendereihe Ende Juli vergangenen Jahres eingestellt. Doch wir in der deutschen Redaktion haben mit Perspektive Wirtschaft eine eigene Wirtschaftsrubrik, die immer donnerstags kommt, und ich werde dem zuständigen Kollegen sagen, dass bei der Hörerschaft Interesse an der rumänischen Autoindustrie besteht. Viele Grüße nach Berlin, lieber Herr Walter!
Auch unsere Öko-Rubrik Es grünt so grün – drei Minuten für die Umwelt“ kommt gut bei den Hörern an. Martina Pohl (aus Überlingen am Bodensee) fand das Thema Mülltrennung in einer kleinen Gemeinde interessant. Außerdem schwappt das Thema der umweltbelastenden Diesel-Fahrzeuge auch auf Rumänien über. Folgende Zeilen schickte uns Frau Pohl per E-Mail:
Liebes Team in Bukarest,
ich finde, dass Mülltrennung auch in Rumänien zu einem großen Thema werden sollte. Umso bemerkenswerter fand ich den Beitrag über einen Bürgermeister, der ein Projekt der Mülltrennung in seinem kleinen Dorf gestartet hat. Und dies mit vollem Erfolg. Hoffentlich werden in Zukunft noch weitere Gemeinden und deren Bürger Interesse für recyclebare Sammelsysteme zeigen. Laut Statistik gehört Rumänien zu den Ländern in der EU, die sich mit Mülltrennung noch wenig auseinandersetzten, aber dafür eines der wenigen Länder ist, die am wenigsten Müll produzieren.
Bei uns in Deutschland hat der Dieselskandal weite Kreise gezogen. Dieselfahrzeuge sind unbeliebt geworden und lassen sich hierzulande immer schwerer verkaufen. Fahrverbote werden in bestimmten Städten verhängt. Bei der Debatte über Feinstaubbelastung gehen sowieso die Meinungen der Experten auseinander. Wohin also mit den Euro-4-Diesel-Autos? Nach Osteuropa, wo es keine Umweltzonen gibt. Wenn die Zahlen stimmen, wurden innerhalb eines Jahres über 30.000 alte Dieselfahrzeuge nach Rumänien verkauft. Wenn diese Fahrzeuge angeblich solche Dreckschleudern sind, wäre es doch auch konsequent, diese zu verschrotten und nicht an andere Mitgliedsstaaten oder außerhalb der EU erneut in Umlauf zu bringen.
Herzliche Grüße
Martina Pohl aus Überlingen
Vielen Dank für die Rückmeldung zu unserem Programm, liebe Frau Pohl. Die Mülltrennung ist tatsächlich ein leidiges Problem in Rumänien, weil in erster Linie die Infrastruktur dafür noch ziemlich prekär ist. Supermärkte nehmen in der Regel Flaschen und PET-Behälter nicht zurück, in Großstädten wie Bukarest sind inzwischen zwar Container für Einwegflaschen und andere Arten von Müll aufgestellt worden, die aber bei weitem nicht ausreichen. Und niemand läuft gerne einige Kilometer weit, um einen Container zu finden. In den großen Plattenbausiedlungen kann man noch weniger eine vernünftige Mülltrennung betreiben, denn die Hochhäuser sind meistens nur mit sogenannten Müllrutschen ausgerüstet. So dass die meisten Menschen Flaschen und anderes wiederverwertbares Verpackungsgut einfach neben die Tonne oder die Müllrutsche stellen, in der Hoffnung, dass die Putzfrau oder Obdachlose eine Verwendung dafür finden. Das ist selbstverständlich keine elegante Lösung, aber für Umweltschutz und Mülltrennung braucht man eben eine adäquate Infrastruktur und entsprechende Anreize.
Zum Thema Export von deutschen Diesel-Autos nach Osteuropa habe ich mich in rumänischen Medienberichten umgesehen. Es stimmt, dass viele der problematischen Fahrzeuge in Rumänien landen. Die Zahlen variieren ein bisschen je nach Quelle, doch insgesamt zeichnet sich ein düsteres Bild ab. In einem Artikel von Ende Oktober 2018 beklagt das Portal playtech.ro, dass Rumänien zum europäischen Friedhof für Diesel-Fahrzeuge geworden sei. So etwa seien allein im Jahr 2017 insgesamt 520.000 Gebrauchtwagen in Rumänien eingeführt worden, über 70% davon mit Dieselantrieb. 80% dieser Autos seien zudem vor 2011 gebaut worden, also bevor es noch die Euro-5-Filter gab. Die meisten Diesel-Fahrzeuge würden aus Deutschland importiert werden (78%), außerdem aus Italien (10%), Österreich (4%) sowie aus den Niederlanden und Belgien (jeweils 3%). Die rumänische Tageszeitung Libertatea“ kommt mit nicht weniger besorgniserregenden Zahlen. Dem rumänischen Kraftfahrzeug-Register zufolge seien von den insgesamt 7 Mio. zugelassenen Autos die Hälfte mit Dieselmotoren ausgestattet. Von den 3,5 Mio. Dieselautos seien wiederum 2,3 Mio. älter als 10 Jahre. Für 2018 habe ich keine aktuellen Zahlen gefunden, aber derselben Zeitung zufolge habe Rumänien im Jahr 2017 insgesamt 11.500 Dieselautos aus Deutschland importiert. Und schließlich wird auch Elizabet Bienkowska, die europäische Kommissarin für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, zitiert, die ihre Besorgnis äußerte, dass der Export deutscher Dieselautos nach Osteuropa das Problem der Luftverschmutzung einfach auf die östlichen EU-Partner transferiere. Dabei hat die Europäische Kommission Rumänien wegen der Überschreitung der zulässigen Luftverschmutzungswerte bereits mehrmals verwarnt und abgestraft. Es liegt auf der Hand, dass wir hier eine gesamteuropäische Lösung brauchen, man kann die Probleme in Deutschland nicht einfach auf Osteuropa abwälzen.
Die Zeit drückt langsam schon, Zeit noch für ein kurzes Feedback zu unseren Sportberichten. Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) schrieb uns per E-Mail:
Den neuen Programmteil über Rumäniens größte Sportlegenden in der
Sportrubrik am Montag finde ich super. Auch wenn dann hier und da ein wenig
Wehmut durchkommt, wie diesmal bei der Aufzählung der internationalen
Erfolge des rumänischen Fußballs in den 1990er Jahren, sind das ja durchweg
positive Erinnerungen. Vielleicht kommen einmal wieder die Zeiten, dass die
rumänische Fußballnationalmannschaft erfolgreicher an den Endrunden von
Welt- und Europameisterschaft teilnimmt als in den letzten 20 Jahren. Ich
würde mich darüber freuen. Und ich bin schon gespannt, welche Sportlegenden
Sie in den nächsten Programmen vorstellen, das kann ich kaum erwarten.
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Urbanczyk, und herzliche Grüße nach Eisleben!
Zeit für die Postliste. Postbriefe habe ich mir vergangenen Freitag aushändigen lassen und lese sie mir nächste Woche durch. E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Bernd Seiser, Heinz Günter Hessenbruch, Martina Pohl, Carsten Fenske, Horst Cersovsky, Lutz Winkler, Jonas Sell, Michael Lindner, Peter Vaegler und Christian Steffens (alle aus Deutschland), Josef Robl und Paul Gager (beide aus Österreich) sowie von Jurij Aleksandrowitsch Timofejew (aus Kasachstan) und Siddhartha Bhattacharjee (aus Indien).
Bedanken möchten wir uns auch für die Grüße zum Internationalen Frauentag, die wir von Michael Lindner, Peter Vaegler und Bernd Seiser erhielten.
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