Hörerpostsendung 21.10.2018
Heute u.a. mit Zuschriften von Martin Prochazka, Harald Süss und Lutz Winkler.
Sorin Georgescu, 21.10.2018, 17:30
Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!
Nächsten Sonntag stellen wir auf Winterzeit um und damit wechseln wir auch die Frequenzen unserer Ausstrahlungen. Daher möchte ich heute erneut auf die ab 28. Oktober geltenden Frequenzen hinweisen, damit uns die Hörer ohne Internetzugang auch nächsten Sonntag finden können.
In der Zeit 28. Oktober 2018 – 30. März 2019 können Sie die deutschsprachigen Sendungen von RRI auf folgenden analogen und digitalen Kurzwellen-Frequenzen hören:
07.00–07.30 UTC
|
7 345; 9 770 DRM
|
Mittel- u. Westeuropa
|
15.00–16.00 UTC
|
6 040; 7 330
|
Mittel- u. Westeuropa
|
19.00–20.00 UTC
|
7 235 DRM6 180
|
Mittel- u. Westeuropa
|
Wir sind seit diesem Herbst auch wieder per Satellit empfangbar, und zwar auf Eutelsat 16A, 16° Ost, vertikale Polarisierung, Frequenz 11512 MHz, Symbolrate: 29,950 MSym/s im DVB-S2-Standard.
Den Livestream können Sie mit Ihrem Rechner oder mobilen Geräten wie Handys und Tablets direkt auf unserer Webseite ansteuern – oder auch über unsere beiden Apps für Android und iOS bzw. auch über Apps von Drittanbietern wie TuneIn oder ähnliche Anwendungen.
Und auch auf den Hörertag möchte ich nochmals kurz hinweisen. Am 1. November wird der Rumänische Rundfunk 90 Jahre alt. Daher veranstalten wir auch in diesem Jahr am ersten Novembersonntag, also dieses Jahr am 4. November 2018 den Hörertag. Radio Rumänien International, vor der Wende Radio Bukarest, versorgt Sie seit Jahrzehnten mit Information, Kultur und Unterhaltung aus Rumänien. Von uns erfahren Sie aus unmittelbarer Quelle in objektiver und ausgewogener Berichterstattung, was in Rumänien passiert, und wir waren stets bemüht, Ihnen das Land näher zu bringen. Aus diesem Grund fragen wir Sie in der diesjährigen Ausgabe des RRI-Hörertages, welche Rolle das Radio im heutigen Internet-Zeitalter in Ihrem Leben noch spielt, bzw. was speziell RRI für Sie bedeutet. Und dies ungeachtet dessen, ob Sie uns schon vor 1989 gehört haben, als der Sender noch Radio Bukarest hieß, oder erst nach der Wende unseren Sender entdeckt haben.
Ihre Zuschriften oder auch Audioaufzeichnungen (falls Sie diese technische Möglichkeit haben) können Sie uns wie immer über alle verfügbaren Wege schicken: ob mit der Post, per E-Mail, als Kommentar auf unserer Webseite oder in unserem Facebook-Auftritt – wir werden versuchen, keine Meinung unberücksichtigt zu lassen.
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Nach längerer Zeit meldete sich ein Hörer aus Österreich bei uns, der uns vor einigen Jahren auch in der Redaktion besucht hat und sich auch für die rumänische Sprache und Kultur interessiert. Folgende Zeilen erhielten wir im September per E-Mail von Martin Prochazka aus Graz:
Liebe Redaktion von Radio Rumänien International!
Ich habe mich zwar schon Ewigkeiten nicht mehr gemeldet, höre aber immer wieder gerne in Ihre deutschen Sendungen hinein. Zwar verstehe ich inzwischen auch genug Rumänisch, um Radio, Fernsehen und Internet auf Rumänisch zu verfolgen, und ich konnte durch eine gute Freundin aus Rumänien ein Abo von Digi24 TV abschließen. Trotzdem sind Ihre Sendungen für mich nach wie vor sehr interessant, weil sie die Informationen speziell für Hörer aus dem Ausland aufbereiten. Manchmal benötige ich beispielsweise bei Fragen der Finanzpolitik oder bei Details der Parteienlandschaft einfach noch Hintergrundinformationen, die Sender wie Digi24 oder Realitatea TV als bekannt voraussetzen.
Am meisten mag ich jedoch Ihre Beiträge aus Geschichte, Kultur und Literatur. Heute zum Beispiel muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich Nicolae Filimon noch nicht gekannt habe. Inzwischen kenne ich die zeitgenössische rumänische Literatur recht gut, aber Autoren aus dem 19. Jahrhundert sind mir leider zum Großteil unbekannt. Ciocoii vechi și noi“ gibt es zum Glück auch zum Download im Internet, ich werde einmal versuchen, Sie haben mich neugierig [auf diesen Roman] gemacht. Ich fürchte aber, dass die wohl etwas altertümliche Sprache meine Rumänisch-Kenntnisse an ihre Grenzen bringen wird…
Da ich schon mehrmals in Rumänien war (vielleicht erinnern Sie sich noch, 2009 habe ich bei Ihrem Quiz gewonnen und nach der Rundreise in Nordwestrumänien auch Ihre Redaktion besucht), sind natürlich auch Ihre Beiträge über die Sehenswürdigkeiten Rumäniens sehr interessant für mich. Am meisten interessiert mich dabei mittelalterliche und frühneuzeitliche Architektur.
Nun noch kurz zum Empfang: Meistens höre ich Ihre Sendungen über den Satelliten Eutelsat 16A, aber immer wieder auch über Kurzwelle (aus Nostalgie, Erinnerungen an meine Jugend etc.), manchmal über das Internet, da aber vor allem die Rumänisch-Sendungen von RRI 2, wenn ich unterwegs bin.
Heute war der Kurzwellenempfang um 14:00 UTC auf 9600 kHz zuerst sehr gut, SINPO 45544, ab etwa 14:40 wurde das Signal aber immer schwächer und das Fading nahm zu. Gegen Ende der Sendung schaltete ich deshalb auf das Internet um. Auf 11910 kHz war leider hier in Graz überhaupt nichts zu hören. Ich verstehe nicht genug von den ionosphärischen Ausbreitungsbedingungen, aber ich nehme an, dass durch den niedrigeren Sonnenstand das 25-Meter-Band zumindest für meinen Standort eine bereits zu hohe Frequenz hat. Mein Empfänger ist übrigens ein XHDATA D-808 mit eingebauter Teleskopantenne.
Zum Programm: Die Nachrichten und die Analyse zur Abstimmung im EU-Parlament über die Demokratiedefizite in Ungarn fand ich sehr interessant, die Enzyklopädie war heute wie erwähnt besonders spannend. Die rumänische Jazzmusikerin spielte zwar technisch hervorragend, Jazz ist aber nicht ganz mein Musikgeschmack, aber das ist natürlich eine rein persönliche Einschätzung.
Falls Sie Zeit und Lust haben, würde ich mich freuen, wenn Sie mir ein paar aktuelle Materialien und Broschüren Ihrer Station auf Deutsch (oder Englisch oder Französisch) und bitte, das wäre am allerbesten, auf Rumänisch schicken würden. Ich freue mich immer, etwas über Rumänien zu erfahren und bei Materialien auf Rumänisch lerne ich hie und da noch ein paar zusätzliche Vokabel und Redewendungen, das freut mich dann besonders.
Vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Zeilen, lieber Herr Prochazka. Ich kann mich sehr wohl an Ihren Besuch erinnern, ich glaube sogar, dass ich Sie damals ein bisschen durchs Haus geführt habe, um Kollegen aus unterschiedlichen Redaktionen und vom technischen Dienst kennenzulernen. Der Roman von Nicolae Filimon gilt als Sozialfresko und Historienepos über das Anfang des 19. Jh. entstehende rumänische Bürgertum in Bukarest gegen Ende der Phanariotenzeit. Die Sprache dürfte in der Tat selbst für Muttersprachler des Rumänischen etwas schwierig sein. Allerdings nicht, weil sich die Sprache sehr stark verändert hätte, sondern weil in jener Zeit sehr viele Vokabeln aus dem Griechischen und Türkischen verwendet wurden, die im Zuge der Verwestlichung nach Ende der Phanariotenzeit außer Gebrauch geraten sind. Aber viele kritische Herausgaben haben Fußnoten, in denen veraltete Wörter und Begriffe erläutert sind. Außerdem kann ich Ihnen noch etwas empfehlen. Der Roman, der übrigens als der erste wichtige Roman der rumänischen Literatur gilt, wurde auch ins Deutsche übersetzt, und zwar unter dem etwas sonderbaren Titel Parvenüs der Schreibergilde“. Das Original Ciocoii vechi și noi“ heißt eher Alte und neue Emporkömmlinge“. Der Untertitel Die Katze lässt das Mausen nicht“ entspricht wiederum dem rumänischen Original. Erschienen ist die Übersetzung im Aufbau-Verlag 1958 in Berlin. Für die Übertragung, das Nachwort und die Anmerkungen zeichnet ein gewisser I. Seidel. Ich kenne die Übersetzung zwar nicht, weiß also nicht, wie gut sie ist, schlecht dürfte sie allerdings nicht sein, denn die DDR hatte nach meinem Wissen eine gute Rumänistik. Vielleicht wäre eine Parallel-Lektüre des Originals und der Übersetzung interessant für Sie. Das Buch dürfte in Antiquariaten zu finden sein und auch bei Ebay habe ich ein paar Exemplare für nur wenige Euro gesehen. Ich hoffe, Ihnen damit weitergeholfen zu haben, lieber Herr Prochazka, und gerne sage ich unserer Postdame, Ihnen ein paar Broschüren auf Rumänisch zuzuschicken. Herzliche Grüße nach Graz!
Zeit noch für zwei kurze Hörermeldungen. Ebenfalls aus Österreich erhielten wir ein paar Zeilen von Harald Süss, der ebenfalls zu unserer langjährigen Hörerschaft gehört:
Liebes Team,
Ich habe mit dem Radiohören ca. 1976 angefangen, noch während meiner Schulzeit. Ein Schulfreund hatte mich dazu verleitet und seitdem bin ich meinem Hobby treu geblieben.
Inzwischen bin ich zweimal umgezogen und lebe nun schon ca. 30 Jahre in Strasshof in Niederösterreich, ca. 30 km östlich von Wien am Rande vom Marchfeld bzw. Weinviertel. Unser Ort ist wegen seinem Eisenbahnmuseum gut bekannt: http://eisenbahnmuseum-heizhaus.com/de/.
Auch wenn ich nicht mehr so viel Empfangsberichte schreibe, so höre ich doch immer wieder Eure Sendungen. Manchmal auch die Eurer Fremdsprachen-Kollegen der englischen, französischen und italienischen Redaktion.
Beste Grüße aus Österreich
Euer Hörer
Harald Süss
Vielen Dank für das Feedback und für die Hörertreue, lieber Herr Süss, und herzliche Grüße nach Niederösterreich!
Zum Schluss geht es noch schnell nach Deutschland, und zwar nach Schmitten im Taunus, wo unser Hörer Lutz Winkler zu Hause ist. Herr Winkler ist ein ausgesprochener Fan unserer Geschichtsrubrik Pro Memoria, denn er gibt uns regelmäßig Feedback dazu. Folgende Zeilen erhielten wir per E-Mail im September:
Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,
nun wird es langsam, aber sicher herbstlich bei uns in Deutschland.
Die Tage und vor allem die Nächte werden kühler und manchmal muss schon der Ofen angeheizt werden. Leider ist es immer noch extrem trocken und die Pilzsaison, die ja eigentlich zu Herbst gehört, scheint in diesem Jahr auszufallen.
Recht herzlichen Dank für die Zusendung der QSL-Karten. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Der Empfang der Sendungen ist zurzeit unproblematisch.
In der Reihe Pro Memoria berichteten Sie über Noël Bernard von Radio Liberty. Der Beitrag war, wie in dieser Sendereihe immer wieder, sehr spannend und informativ. Mich würde an dieser Stelle interessieren, ob es Erkenntnisse gibt, welche Reichweite die beiden Sender Radio Free Europe und Radio Liberty in der kommunistischen Zeit in Rumänien hatten.
Ich wünsche Ihnen in Bukarest alles Gute.
Viele Grüße an alle in der Redaktion
Ihr Hörer
Lutz Winkler
Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Winkler. Über die Reichweite der Sender Radio Free Europe und Radio Liberty lässt sich nur schwer etwas sagen, denn offiziell war es ja verboten, sie zu hören, da sie in den Augen der kommunistischen Machthaber feindliche imperialistische Propaganda verbreiteten. Aber insbesondere in den 1980er Jahren dürfte die Reichweite sehr zugenommen haben, denn im rumänischen Rundfunk und Fernsehen wurde fast nur noch Personenkult rund um das Diktatoren-Ehepaar Ceaușescu betrieben. Und mir hat man erzählt, dass beinahe jeder, der einen Weltempfänger hatte, Radio Free Europe hörte, um sich zu informieren. Und am nächsten Tag tauschte man sich im Betrieb oder am Arbeitsplatz über das Gehörte aus. Unter vorgehaltener Hand, versteht sich. Und auch ich, damals Gymnasiast, diskutierte darüber mit politisch interessierten Altersgenossen, auch wenn wir im damaligen Alter nicht immer alles ganz verstanden.
Zeit für die Postliste. Ein paar Postbriefe trafen ein, verschiebe aber das Durchlesen auf kommende Woche. Die E-Mail-Liste geht diesmal nur bis Donnerstagnachmittag, da ich mir ein verlängertes Wochenende in den Bergen gönne. Elektronische Post erhielten wir also von Anna Seiser, Fritz Andorf, Michael Willruth und Gerd Brüschke (alle aus Deutschland).
Audiobeitrag hören: