Ascultă Live

Ascultă Radio România Internațional Live

Hörerpostsendung 5.2.2017

Heute u.a. mit der Beantwortung einer Hörerfrage aus Berlin zu Kassenbelegen in Rumänien und zur sogenannten Kassenbon-Lotterie.

Hörerpostsendung 5.2.2017
Hörerpostsendung 5.2.2017

, 05.02.2017, 17:30

Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



Zu Beginn möchte ich erneut auf den Weltradiotag am 13. Februar 2017 verweisen. Das diesjährige Motto des von der UNESCO ausgerufenen World Radio Day lautet Radio is You“, was sich als Das Radio bist du“, Das Radio seid ihr!“ oder Das Radio sind Sie“ übersetzen lässt und wird auf der Homepage des Events mit folgenden Worten beschrieben:



Dieses Jahr konzentriert sich die UNESCO darauf, Radiosender von der ganzen Welt, egal ob Bürgerrundfunk, private Sender oder öffentlich-rechtliche Rundfunkstationen, zu ermutigen, sich mit den nötigen Mitteln zu rüsten, um die bestmöglichen Radiosender zu werden. Das hei‎ßt, sicherzustellen, dass es einen ständigen Dialog zwischen den Radiomachern, ihrer Hörerschaft und der Öffentlichkeit im Allgemeinen gibt. Wir möchten auch, dass die Radiosender die Bedingungen schaffen, die zu gro‎ßartigen Programmen führen – nebst Unterhaltung und Information müssen wir kreative Wege finden, um die Meinungsfreiheit zu fördern und uns mit den wichtigsten Fragen der Zeit in lokalen Gemeinschaften sowie auf der ganzen Welt auseinanderzusetzen.“



Falls Sie uns also Ihre Gedanken zu diesen und ähnlichen Fragen in schriftlicher Form oder Audioformat zuschicken möchten, bitten wir um die Zusendung spätestens bis Donnerstag, den 9. Februar 2017, damit wir Ihre Zuschriften auch für die Zentralredaktion rechtzeitig übersetzen können. Die Beiträge in deutscher Sprache werde ich im Funkbriefkasten am 12. Februar verlesen, für den 13. Februar wird die Zentralredaktion wahrscheinlich einen Beitrag mit Auszügen aus den Zuschriften aus aller Welt produzieren.



Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Simon Wendl (Berlin) erhielten im Januar einen Postbrief, der bereits im Dezember abgeschickt worden war. Darin beklagte er, dass er einen Preis für ein Hörerquiz immer noch vermisst, und hatte auch einige Fragen:



Sehr geehrte deutschsprachige Redaktion von Radio Rumänien International,



ich habe mich sehr gefreut, als vor kurzem die Gewinner des Preisausschreibens Ferien in Bistriţa-Năsăud“ gezogen wurden und ich unter den Gewinnern des zweiten Preises war. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich bis heute keine Post aus Rumänien erhalten habe. Ich befürchte, dass die Sendung bei der Post verloren gegangen ist.



Nun habe ich noch eine Frage, welche mich seit meinem letzten Rumänien-Urlaub interessiert:



In Geschäften, Restaurants und Hotels ist mir immer wieder ein Hinweisschild des rumänischen Finanzministeriums aufgefallen. Es Zeigt eine Kasse, eine Einkaufstüte sowie zwei Hände mit den Worten Bani“ und Bon Fiscal“. Trotz Internetrecherche konnte ich keine genauen Informationen bekommen. Mir ist auch aufgefallen, dass man oft einen separaten Bon-Fiscal“-Kassenbeleg erhält und es im rumänischen Fernsehen eine Bon-Fiscal“-Lotterie gibt. Vielleicht können Sie mir erklären, wie dieses Bon Fiscal“-System funktioniert, warum es eingeführt wurde und ob es erfolgreich ist.



Ich arbeite bei der Finanzverwaltung und finde das Thema deshalb sehr interessant. Geschätzt gehen in Deutschland jährlich fünf bis zehn Milliarden Euro an Steuereinnahmen durch manipulierte Kassen verloren. Möglicherweise wäre das rumänische Bon-Fiscal“-System auch eine Lösung für Deutschland.



Ich freue mich auf Ihre Antwort, gerne auch per E-Mail.



Mit freundlichen Grü‎ßen



Simon Wendl




Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Wendl. Zu Ihrem Preis für die Teilnahme am Hörerquiz kann ich Sie beruhigen – das Paket ist nicht verloren gegangen, sondern ist noch nicht abgeschickt worden. Es dauert leider meistens etwas länger, bis unsere Sponsoren die Gegenstände zur Verfügung stellen, bevor sie dann eingepackt und im Rahmen der gedeckelten Portoausgaben verschickt werden können. Ich glaube sogar, in unserer Bearbeitungsstelle unlängst einen dicken Umschlag mit Ihrem Namen drauf gesehen zu haben, also müsste das Paket bald abgeschickt werden oder schon auf dem Weg nach Deutschland sein.



Zu Ihren Fragen: bon fiscal“ hei‎ßt nichts anderes als fiskalischer Kassenbeleg und er ist im Handel verpflichtend. Selbst im Dienstleistungsbereich, ob nun in Restaurants, im Taxi oder vom Klempner, kann man nebst Rechnung einen Kassenbeleg einfordern und der Dienstleister ist verpflichtet, einen solchen – auf Wunsch sogar mit Firmenstempel drauf – zu liefern. Damit kann man sich Kosten für bestimmte Ausgaben vom Arbeitgeber zurückerstatten lassen, beispielsweise wenn man im Auftrag des Chefs Geschäftspartner auf Kosten der Firma zum Essen einlädt und dergleichen.



Mit den Hinweisschildern, die Sie gesehen haben, will das Finanzministerium die Händler wie Käufer ermutigen, nur steuerlich legale Geschäfte abzuwickeln. Denn auch in Rumänien gab und gibt es noch Geschäfte, die insbesondere bei Barbezahlungen überhaupt keinen Kassenbeleg lieferten und dadurch auch ihre Umsätze nur teilweise versteuerten. Das kam beispielsweise vor, wenn man schnell mal zum kleinen Kiosk in der Nachbarschaft läuft, um Brot, Zigaretten oder andere Kleinigkeiten einzukaufen. Man kennt sich untereinander, man legt das Geld hin, der Verkäufer hält einem das Produkt entgegen, tippt aber den Verkaufsvorgang an der Kasse gar nicht ein, vom netten Typen im Kiosk will man ja auch nicht unbedingt einen Kassenbeleg, man kennt ja die Preise und zum Schluss schüttelt man vielleicht sogar noch die Hände – und so entgehen dem Staat wichtige Einnahmen. Deshalb zielte die Kampagne auch auf den Kunden ab, für jeden Einkauf selbst im kleinsten Geschäft einen Kassenbeleg einzufordern. Dadurch kann Steuerhinterziehung selbstverständlich nicht ganz getilgt werden und manipulierte Kassen gibt es natürlich auch. Doch seitdem sich die Kontrollen verschärft haben, habe ich zumindest in Bukarest und anderen Gro‎ßstädten kaum noch Geschäfte erlebt, die keinen Kassenbeleg liefern – und zwar nicht auf Aufforderung, sondern aus eigenen Stücken drückt der Verkäufer einem den Kassenbon in die Hand.



Die Geschichte mit der Lotterie ist eine ähnliche Ma‎ßnahme, die Legalität im Einzelhandel zu fördern. Die Käufer werden ermuntert, die Kassenbelege für jegliche Käufe im Wert von 1 Leu bis 999,99 Lei aufzubewahren (das sind umgerechnet von etwa 20 Eurocents bis 222 Euro), die Bons in einem Online-Portal zu registrieren und dann zu hoffen, dass sie als Gewinner der monatlichen Auslosung mit einer Geldprämie entlohnt werden. Die Aktion wurde im April 2015 gestartet, ist eine Initiative des Finanzministeriums und des Inkassoamtes und wird in Zusammenarbeit mit der Lotterie am ersten Sonntag nach dem 15. Monatstag eines jeden Monats durchgeführt. Die Ziehung erfolgt unter der Aufsicht je eines Vertreters des Finanzministeriums, des Inkassoamtes und der Lotterie. Über die monatliche Lotterie hinaus gibt es noch zwei Extraziehungen im Jahr, die rechtzeitig bekanntgegeben werden. Das Finanzministerium entscheidet über die Höhe des jährlichen Prämienetats und über die monatlichen Zuwendungen. Die jeweils monatliche Zuwendung wird unter den Gewinnern der entsprechenden Ziehung geteilt. Sollte es in einem Monat keine Gewinner geben, bleibt die Prämiensumme im Topf und erhöht somit den Prämienbetrag des Folgemonats. Die Ergebnisse der Ziehungen werden auf der Webseite des Finanzministeriums, jener der Rumänischen Lotterie und auch auf anderen, vermutlich privaten Internetseiten veröffentlicht. Die Ziehung erfolgt nach bestimmten Kriterien, beispielsweise werden alle Kassenbons mit einem bestimmten Betrag aussortiert, die an einem bestimmten Tag in der Vergangenheit einen Kauf belegen. Ein Beispiel: Bei der Ziehung vom 17.4.2016 wurde der 18.3.2016 als der Stichtag ermittelt, als Gewinnerbetrag wurden 615 Lei (umgerechnet knapp 137 Euro) gezogen. Wer also für jenen Tag einen gültigen Kassenbeleg für 615 Lei aufweisen konnte, hat gewonnen. Dieses Jahr beträgt die Monatsprämie 1 Mio. Lei, das sind umgerechnet 222 Tausend Euro. Bei der erwähnten Ziehung vom 17.4.2016 gab es eine einzige glückliche Gewinnerin, eine Dame aus Bukarest, die somit abzüglich der 16% Steuern knapp 187 Tausend Euro einheimsen konnte. Bis zu 100 Gewinner kann es für eine Ziehung geben, in diesem Fall der maximal möglichen Anzahl von Gewinnern räumt jeder immerhin noch knapp 19 Tausend Euro ab. Alles in allem kann es also ein hübsches Sümmchen sein, richtig reich wird man damit allerdings nicht, die Steuerhinterziehung kann man durch die Lotterie der Kassenbons auch nicht ausrotten, sie ist aber eine sympathische Methode, die Menschen anzuspornen, den Kassenbeleg immer brav einzufordern. Die Gewinne kann man binnen 30 Tagen in Anspruch nehmen, die Auszahlung durch das Finanzministerium erfolgt binnen 60 Tagen nach Ablauf der Frist für die Beanspruchung.



Nächste Woche verlese ich die Beiträge für den World Radio Day und, wenn noch Zeit verbleibt, möchte ich weitere Hörerfragen beantworten. Damit Zeit für die Eingangsliste:



E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Alexandru Buşneag, Martina Pohl (die uns auch ein paar schöne Eiszapfenbilder aus ihrer Heimatstadt Überlingen schickte), Maria und Bernd Seiser (vom letzteren erhielten wir auch den bislang einzigen Beitrag zum Welthörertag), Calvin Knott (der seinen Hobby-Kollegen Alexandru Buşneag grü‎ßen lässt), Heinz Günter Hessenbruch und Burkhard Müller. Alle genannten Hörerinnen und Hörer sind in Deutschland zu Hause. Das Online-Formular nutzten Patrick Dietrich aus Deutschland Paul Gager aus Österreich.




Audiobeitrag hören:




Parteneri

Muzeul Național al Țăranului Român Muzeul Național al Țăranului Român
Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS
Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online
Institului European din România Institului European din România
Institutul Francez din România – Bucureşti Institutul Francez din România – Bucureşti
Muzeul Național de Artă al României Muzeul Național de Artă al României
Le petit Journal Le petit Journal
Radio Prague International Radio Prague International
Muzeul Național de Istorie a României Muzeul Național de Istorie a României
ARCUB ARCUB
Radio Canada International Radio Canada International
Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti” Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti”
SWI swissinfo.ch SWI swissinfo.ch
UBB Radio ONLINE UBB Radio ONLINE
Strona główna - English Section - polskieradio.pl Strona główna - English Section - polskieradio.pl
creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti
italradio italradio
Institutul Confucius Institutul Confucius
BUCPRESS - știri din Cernăuți BUCPRESS - știri din Cernăuți

Afilieri RRI

Euranet Plus Euranet Plus
AIB | the trade association for international broadcasters AIB | the trade association for international broadcasters
Digital Radio Mondiale Digital Radio Mondiale
News and current affairs from Germany and around the world News and current affairs from Germany and around the world
Comunità radiotelevisiva italofona Comunità radiotelevisiva italofona

Furnizori de servicii de difuzare/redifuzare

RADIOCOM RADIOCOM
Zeno Media - The Everything Audio Company Zeno Media - The Everything Audio Company