Hörerpostsendung 30.8.2015
Heute u.a. mit Zuschriften von unseren Hörern Michael Lindner, Reiner Holtmann und Lutz Winkler.
Sorin Georgescu, 30.08.2015, 17:30
Liebe Freunde, zu Beginn möchte ich eine Ankündigung machen, die die Gewinner unserer letzten Preisausschreiben interessieren dürfte. Für beide, nämlich Urlaub im Süden der rumänischen Schwarzmeerküste und Bad Govora, sind die Preise von unseren Sponsoren erst vergangene Woche bei uns eingetroffen, die Verschickung erfolgt daher in den kommenden Wochen. Wir bitten also um ein bisschen Geduld, die Preise werden bei Ihnen eintreffen.
Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) erhielten wir unlängst eine E-Mail, er berichtete ausführlich von seinem Urlaub an der Ostsee:
Liebe Freunde in der deutschen Redaktion von RRI in Bukarest!
Wie geht es Ihnen, liebe Freunde? Ich hoffe, Sie sind gesund und munter und können sich des Lebens erfreuen. Mir geht es ebenfalls gut. Das ist natürlich kein Zufall, da ich gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt bin. Es waren wundervolle, erlebnisreiche aber auch sehr erholsame Tage an der Ostsee, die mir viel Kraft gegeben haben. Um Sie an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen, schicke ich Ihnen meinen kleinen Reisebericht. Damit möchte ich Sie und alle anderen Hörerfreunde auf die Reize der Ostsee im Hohen Norden Deutschlands aufmerksam machen. Wenn Sie diesen Bericht lesen, können Sie bestimmt verstehen, wie mir meine deutsche Heimat am Herzen liegt. Es muss nicht immer Auslandsurlaub sein, wenn die Heimat so viele touristische Reize zu bieten hat.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Ausführungen eine kleine Freude bereiten kann, in der Hoffnung, dass Sie vielleicht diesen Bericht sogar im Hörerbriefkasten vorstellen können. Meine Erlaubnis dafür erteile ich Ihnen hiermit.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Lindner. Den ganzen vierseitigen Reisebericht kann ich hier leider nicht verlesen, das würde die gesamte Sendezeit für den Funkbriefkasten verbrauchen, und es sollen ja auch noch andere Hörer zu Wort kommen. Aber gerne verlese ich ein paar Auszüge:
Fast schon traditionell haben wir uns auch dieses Jahr für eine Deutschlandreise entschieden, um unsere Heimat noch besser kennenzulernen. Getreu nach dem Motto Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne so nah liegt“, wählten wir für unsere langersehnten Urlaubstage die Insel Usedom im Norden Deutschlands aus. Usedom ist die östlichste Ostseeinsel Deutschlands mit über 440 km², die von zehn Binnenseen, dem Achterwasser, den kleinen Haffs und den Peenestrom unterbrochen wird. Die Außenküste verläuft relativ geradlinig mit einem etwa 40 Km weißem Sandstrand, der sanft und flach ins Meer abfällt. Ideale Bademöglichkeiten findet man hier vor, was besonders junge Familien mit Kindern sehr schätzen. Landseits wird der Strand von einem schattenspendenden Küstenwald begrenzt, in dem verschiedene Badeorte eingebettet liegen. Die wohl bekanntesten Orte sind im Osten der Insel, beginnend mit Zinnowitz, Ückermünde, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Weiter östlich erreicht man den größten Ort der Insel Usedom, das in Polen befindliche Swinemünde. Westlich der Insel erreicht man die Badeorte Trassenheide, Karlshagen und am westlichsten Punkt die Ortschaft Peenemünde, die ja wegen ihrer traurigen Geschichte weltbekannt sein dürfte. In Peenemünde befand sich zur Nazizeit die sogenannte Heeresversuchsanstalt, wo bereits 1942 der erste Start einer Rakete ins All gelang. Die von Werner Braun entwickelte Rakete A4 gilt als Vorläufer aller Trägerraketen und wurde als Vergeltungswaffe 2“ bekannt. Man glaubte damals, den Kriegsverlauf entscheidend für Deutschland noch beeinflussen zu können. Heute kann man das alles im dort befindlichen Historisch-Technischen Museum nacherleben. Auch der kleine Hafen von Peenemünde ist interessant, ankert doch hier ein historisches russisches U-Boot, welches natürlich besichtigt werden kann. Zu DDR-Zeiten waren die Orte Karlshagen und Peenemünde für die Zivilbevölkerung absolut gesperrt, da hier die Nationale Volksarmee verschiedene Kasernen unterhielt. Auch ich leistete Anfang der Siebziger Jahre hier meinen sogenannten Ehrendienst“ zum Schutz der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik ab. Man kann sich kaum vorstellen, wie emotional für mich das Aufsuchen meiner ehemaligen Kaserne war. Und ich wurde fündig! Fast im Zentrum von Karlshagen fand ich das total verwilderte Gelände der riesigen Kaserne und die Überreste des Eingangstores und des Wachhäuschens. Symbolisch stellte ich mich davor und meine Frau Ute konnte einige Fotos zur Erinnerung schießen. Das alles war vor über 40 Jahren in einem anderen Gesellschaftssystem, aber die Erinnerungen kamen blitzschnell detailliert zurück. […]
Die nächsten Ziele unserer Urlaubsreise waren die wundervoll herausgeputzten Seebäder der Insel Usedom. Die wohl bedeutendsten Bäder werden auch die 3 Kaiserbäder“ genannt, namens Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese drei Seeheilbäder durch eine 8,5 km lange Seepromenade miteinander verbunden sind, die damit die längste in ganz Europa ist. Hier findet man ein beachtliches Aufgebot herrschaftlicher Villen aus der Ära des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Schon damals wurden diese Perlen an der Ostsee von herausragenden Persönlichkeiten besucht, wie z.B. Maxim Gorki, Theodor Fontane, Lew N. Tolstoi, Kurt Tucholsky, die Gebrüder Heinrich und Thomas Mann u.v.a. Ja, das ist Geschichte, geblieben ist der prunkvolle und einzigartige Glanz der reizvollen Bäderarchitektur, die diese Seeheilbäder auf der Insel Usedom zu den geschichtsträchtigsten ganz Deutschlands prägte. […]
Nun aber begeben wir uns in den Westen der Insel Usedom, wo sich ebenfalls kleinere Seebäder, aus ehemaligen verträumten kleinen Fischerkolonien entstanden, befinden. Viele Hotels, Pensionen und gemütliche Ferienwohnungen findet man hier vor. Auch hier besticht der Strand mit schneeweißem Sand und ist ideal zum Baden geeignet. Auch per Fahrrad ist man hier gut beraten, da man ein gut ausgebautes Netz von Fahrradwegen vorfindet. Verschiedene Attraktionen und Museen runden das ganze kulturelle Angebot ab, wie zum Beispiel auch ein auf dem Kopf stehendes Wohnhaus. Es ist wohl das am meisten fotografierte Einfamilienhaus Deutschlands. Hier steht die Welt tatsächlich Kopf! Wie bereits schon erwähnt, befindet sich an der westlichsten Spitze Usedoms der Ort Peenemünde mit verschiedenen Museen, einem kleinen Flughafen und einem winzigen Hafen. Von hier aus aber kann man mit einer Personenfähre aufs Festland nach Frees übersetzen oder sogar einen Tagesausflug per Schiff zur Insel Rügen unternehmen. […]
Unsere Tage an der Waterkant“ waren leider viel zu schnell vorüber. Wir haben aber erneut einen wunderbaren Flecken Deutschlands näher kennengelernt, der uns sofort ans Herz gewachsen ist. So planen wir bereits die nächste Reise in den Norden Deutschlands, da es noch viele Dinge zu erkunden gibt.
Soweit ein paar Auszüge aus dem Reisbericht unseres Hörers Michael Lindner.
Reiner Holtmann (der in Hamm, NRW, zuhause ist) meldete sich unlängst per E-Mail:
Hallo,
Schöne Grüße nach Rumänien und herzlichen Dank, dass Sie weiter senden. Seit dem ich nun seit dem 1.4.2015 im Ruhestand bin, habe ich auch wieder mehr Zeit, Ihre Sendungen zu hören, meistens aber über Podcast. Mindestens zwei- bis dreimal schalte ich mich ein, um die Welt durch die rumänische Brille zu betrachten. In Ihrer Sendung am Donnerstag fand ich besonders das Interview mit der deutsch-rumänischen Lehrerin sehr interessant. Wäre für viele in Deutschland schon wichtig, mal die Welt durch die Augen von Menschen mit den Erfahrungen dieser Lehrerin zu betrachten. Wie anders könnte das Thema Einwanderung und Migration betrachtet werden.
Überhaupt haben wir viel zu oft nur unsere Brille auf, umso wichtiger, dass es noch Original-Informationen über Rumänien über Ihre Station gibt. Ich hoffe, dass Sie noch möglichst lange senden.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Holtmann. Wir hoffen auch, dass wir noch lange senden können und sowohl im Äther als auch im Internet präsent sein dürfen.
Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) schrieb uns ebenfalls per E-Mail:
Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,
dieser Sommer ist ein Sommer, wie ich ihn aus meinen Kindertagen kenne: heiß und es gibt öfters Gewitter. Das Wasser wird knapp und alles stöhnt. Ich sehe darin jedoch noch keine Klimakatastrophe, sondern freue mich – trotz aller Schwierigkeiten – über diese Zeit mit vielen Freizeitaktivitäten, dass ich nicht immer viel anziehen muss, um draußen zu sein, und dass ich viel auf der Terrasse sitzen und die Zeit genießen kann.
Der Empfang Ihrer Sendungen ist verständlich und gut. Ich kann die Sendungen gut hören. In den letzten Wochen sind auch einige QSL-Karten und Ansichtskarten mit netten Grüßen von Ihnen angekommen. Haben Sie vielen Dank dafür. Auch ein großes Dankeschön für die Beantwortung meiner Hörerfrage zu den Brotsorten in Rumänien. Sie haben sich mit dieser Antwort sehr viel Mühe gegeben und dafür danke ich Ihnen sehr.
Ich höre die Kultur und Musiksendungen sowie die Sendungen, in denen Sie über die Landschaften und Traditionen berichten, sehr gern. Für mich ist dies immer wie eine kleine Reise in Ihr Land und ich freue mich, dass ich mit doch so einfachen Mitteln die Beiträge von Radio Rumänien International verfolgen kann.
Auch Ihnen vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen, lieber Herr Winkler. Zum Schluss möchte ich die QSL-Karte für den zu Ende gehenden Monat vorstellen. Auf der QSL-Karte Nummer 8 ist eine Höhle im Landkreis Gorj abgebildet, die gleich mehrere Namen hat: Ponoarele, Höhle bei der Brücke Gottes, Höhle an der steinernen Brücke oder einfach nur Brückenhöhle. Der Name rührt von der Arkade am alten Eingang der Höhle her – sie bildet eine natürliche Brücke, über die eine Nationalstraße führt. Die Decke ist teilweise eingestürzt, so dass der heutige Eingang und die Brücke getrennt sind. Die Höhle entstand infolge der Kalkstein-Erosion durch die Gewässer des naheliegenden Sees Zăton. Sie ist 734 m lang, hat zwei größere Eingänge und im Inneren sind zahlreiche Tropfsteinformationen (Stalaktiten und Stalagmiten) zu bewundern. Die Brückenhöhle bietet auch einer wichtigen Fledermauskolonie Schutz. Sie befindet sich etwa 50 Km von der Kreishauptstadt Târgu Jiu entfernt und ist ganzjährig für Besucher zugänglich.
Ähnlich wie die Polovragi-Höhle auf der Juli-QSL ist auch die Brückenhöhle sagenumwoben. So etwa heißt es, der Leibhaftige selbst habe einst in der Höhle gehaust, bis die Menschen Gott baten, den Teufel zu töten. Daraufhin habe Gott die Decke einstürzen lassen, doch der Höllenfürst habe sich durch den anderen Ausgang gerettet. In seiner Flucht habe sich der Teufel an die Felsen auf den naheliegenden Feldern gekrallt und so seien die Rillen im Gestein entstanden.
Zeit für die Posteingangsliste. Einen Brief erhielten wir von Wolfgang Waldl aus Wien. E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Herbert Jörger, Erik Öffinger, Petra Kugler, Marco Lehner, Siegbert Gerhard, Heinrich Eusterbrock, Alexander Schulz-Luckenbach und Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland). Das Internetformular nutzte Gerald Kallinger aus Österreich.
Liebe Freunde, wir hören uns erst im Oktober wieder, den ganzen Monat September bin ich im Urlaub, bis dahin werde ich hier von meinen Kollegen vermutlich turnusmäßig vertreten. Danke fürs Zuhören und einen schönen Sonntag noch!
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