Hörerpostsendung 22.6.2014
Heute u.a. mit einer Überraschung aus unserem Audioarchiv.
Sorin Georgescu, 22.06.2014, 15:52
Heute habe ich eine kleine Überraschung für Sie parat. Sie erinnern sich vielleicht, dass ich vor einigen Wochen von der Digitalisierung alter Tonbänder erzählt hatte. Anlass dafür war, dass in unserer Redaktion bald die Wände neugestrichen werden, und dabei haben wir im Vorfeld ein bisschen ausgemistet. Dabei haben wir auch in den alten Schränken etwas gestöbert, wobei einige Regale wohl seit Jahrzehnten nicht mehr angerührt worden waren. Zu unserer Überraschung haben wir unter einer gehörigen Portion Staub auch Tonbänder aus der Zeit vor der Wende entdeckt, die normalerweise im Archiv hätten landen müssen.
Im Grunde bin ich froh darüber, dass einige Bänder doch in der Redaktion aufbewahrt wurden, denn – nach dem, was so im Radio gemunkelt wird – es sollen viele Bänder in den Spätachtzigern und auch noch in den Frühneunzigern einfach überspielt worden sein, weil Tonband Mangelware war. Wieviele historische Aufnahmen dabei verloren gingen, weiß ich nicht. Und natürlich sind nicht alle Bänder von herausragendem historischem Wert, doch sie gehören nun mal zu unserer Geschichte, und es wäre schade gewesen, wenn wir nichts mehr hätten hinüberretten können.
Das Ergebnis der bisherigen Digitalisierungsarbeit lässt sich bereits auf unserer Homepage einsehen. Die Nostalgieecke hat einen neuen Unterabschnitt namens Audioarchiv, dort gibt es bereits einen Artikel mit den sogen. Interaktiven Live-Sendungen aus den Jahren 2000 und 2001 zum Nachhören. Zu jeder Sendung gibt es auch ein paar erläuternde Worte zum Inhalt und eine Abbildung des jeweiligen Aufklebers auf der Tonbandschachtel. Damals luden wir deutschsprachige oder zumindest passabel Deutsch sprechende Gäste ins Studio, unterhielten uns mit ihnen zu einem einschlägigen Thema und die Hörer durften live während der Sendung anrufen und Fragen stellen oder ihre Meinung zum Thema sagen. Sechs Sendungen dieser Art gab es und unser Stammhörer Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) entdeckte schon den neuen Homepage-Abschnitt und schrieb uns dazu:
Einige Auszüge der Sendungen im neuen Audioarchiv im Rahmen der Nostalgieecke habe ich mir schon angehört. Großartig! An diese interaktiven Sendungen aus den Jahren 2000/2001 kann ich mich noch erinnern, hätte sie allerdings noch weiter zurück in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts vermutet. So trügt mich meine Erinnerung. Auf jeden Fall waren diese interaktiven Sendungen Höhepunkte des Programms von Radio Rumänien International in der Nachwendezeit und läuteten in meiner Erinnerung eine konsequente Modernisierung des Formats der deutschen Sendungen von Radio Rumänien International ein, welche die Attraktivität des deutschen Programms von Radio Rumänien International für seine Hörer im Ausland maßgeblich steigerte.
Vielleicht könnten Sie solche interaktiven Sendungen in Zukunft bei bestimmten Ereignissen auch wieder möglich machen, zum Beispiel zu den Präsidentschaftswahlen im Dezember oder der kommenden Berliner Tourismusbörse im März nächsten Jahres.“
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Urbanczyk. Ihre Erinnerung trügt Sie nicht: Wir hatten auch schon ab Mitte der 1990er Jahre Live-Sendungen mit Hörerbeteiligung, nur waren die im Rahmen des Hörertags am ersten Novembersonntag eines jeden Jahrs. Die entsprechenden Tonbänder von 1996 bis einschließlich 2005 sind sichergestellt, bereits digitalisiert und ein entsprechender Artikel ist in Arbeit. Soweit ich es mit meinen anderen Aufgaben zeitlich unter einen Hut bringen kann, dürfte auch dieser neue Artikel in etwa 1-2 Wochen auch online gehen. Geplant sind auch weitere Artikel, darunter mit Sendungen aus der Zeit vor der Wende, als wir noch Radio Bukarest hießen, oder mit Programmen des Ferienfunks in deutscher Sprache. Dies dürfte allerdings noch etwas dauern, denn bei vielen Aufnahmen muss man eine regelrechte Archäologen-Arbeit leisten, um in Erfahrung zu bringen, wem die Stimme gehört, wann das Band gesendet wurde, wer die Interviewten sind u.a.m.
Ob wir in nächster Zeit wieder Live-Sendungen mit Telefonaten produzieren können, ist ungewiss. Zum einen waren wir damals viel zahlreicher in der Redaktion, so dass einige Redakteure von ihrer tagtäglichen Routinearbeit entbunden werden konnten, um die Live-Sendung vorzubereiten. Zum anderen stand uns auch das Sendestudio mit Möglichkeit zum Live-Telefonieren jederzeit zur Verfügung, was heute nicht mehr so selbstverständlich ist, da der Auslandsrundfunk zunehmend zum Waisenkind geworden ist. Ich möchte es aber auch nicht ganz ausschließen, dass wir zu relevanten Anlässen wieder live auf Sendung gehen.
Und jetzt die anfangs angekündigte Überraschung. Aus der Sendung zum Hörertag 1996 hören Sie nun einen fünfminütigen Zusammenschnitt, in dem zwei unserer Stammhörer per Telefon zu Wort kamen. Die Namen verrate ich nicht vorab, denn es sollte ja eine Überraschung sein.
[Hörertag 1996, Audio-Fragment]
Das war ein kurzer Zusammenschnitt aus der Sendung zum Hörertag 1996, samt Schwankungen in der Audioqualität und Störgeräuschen in der Telefonleitung, die ich nicht ganz wegfiltern konnte. Ich hoffe, Herr Georg Schafheitle (Singen am Hohentwiel) und Herr Harald Süss (Wien) haben zugehört und haben sich gefreut. Auf jeden Fall grüße ich sie ganz herzlich. Sämtliche Sendungen zum Hörertag von 1996 bis 2005 werden bald auf unserer Homepage im neuen Unterabschnitt der Nostalgieecke namens Audioarchiv nachzuhören sein.
Und jetzt ist noch Zeit für eine Hörerzuschrift. Herr Frank Bresonik (aus Gladbeck, NRW) schrieb in seinem Postbrief von Anfang Juni:
Hallo liebe Freunde in Bukarest!
Leider entspricht es nicht der Regel, dass ich zurzeit die Deutschsendungen der noch verbliebenen Radiostationen der internationalen Kurzwelle in einer brauchbaren Hörqualität empfangen kann und umso mehr freue ich mich darüber, dass RRI hierzulande nach wie vor gut zu hören ist.
Der Eurovision Song Contest in Dänemark ist nun auch wieder Geschichte, doch der wunderbare musikalische Beitrag Miracle“, interpretiert von Paula Seling und Ovi, liegt mir immer noch in den Ohren. Aus diesem Grund wäre es sehr schön und ich würde mich darüber sehr, sehr freuen, wenn Sie mir dieses Lied in Ihrem Hörerpostprogramm spielten könnten, vielen Dank!
Meine Telefonstimme ging – wie Sie sich denken können – bei diesem Festival nach Rumänien.
Vielen Dank, lieber Herr Bresonik, ich bin von Ihrer Rumänien-Verbundenheit beeindruckt und selbstverständlich spielen wir das Lied für Sie, doch zuvor muss ich noch ganz geschwind die Posteingangsliste verlesen.
Postbriefe erhielten wir von: Wolfgang Waldl und Paul Gager (beide aus Österreich, Ihnen beide danke für die beigelegten Zeitungsartikel), Sandro Blatter (CH), Hannu Kiiski (SF) sowie von Johann Ruff (auch Ihnen danke für den Artikel aus der Frankfurter Rundschau über die Kirchenburgen in Siebenbürgen), Joachim Verhees, Heiner Finkhaus, Monika und Horst Kuhn, Frank Bresonik, Georg Schafheitle, Hans Peter Themann (alle aus Deutschland).
Faxe erhielten wir von: Günter Spiegelberg, Heinz Günter Hessenbruch (der uns über die ihm fehlenden QSL-Karten Nummer 3 und 4 unterrichtet) und Günther Schmidt (alle drei Hörer aus Deutschland).
E-Mails erhielten wir bis einschließlich Sonntagmittag von Josef Robl (A), Anna, Bernd und Willi Seiser, Dieter Feltes, Heinrich Eusterbrock, Siegbert Gerhard, Andreas Pawelczyk, Herbert Jörger, Fritz Andorf, Martina Pohl, Ralf Urbanczyk, Michael Reiffenstein und Helmut Matt (alle aus D).
Das Internetformular nutzten Paul Gager und Frank Miehlich (beide aus A).
Audiobeitrag hören:
Paula Seling & Ovi, „Miracle”, Video vom Eurovision Song Contest: