Holzhäuser, Ferienhütten, Berghütten: auch in Rumänien immer gefragter. Zwar ist der Markt noch bescheiden und die meisten Firmen liefern überwiegend ins Ausland, doch die Nachfrage wächst auch in Rumänien.
Die Geschäfte im Baugewerbe sind in den letzten Jahren vor dem Hintergrund des Interesses der Privatpersonen und der Unternehmen für Immobilieninvestitionen gestiegen. Letztes Jahr erreichte der Umsatz in diesem Sektor 80 Milliarden Lei (knapp 18 Milliarden Euro), verglichen mit 76,7 Milliarden Lei in 2015, behaupten die Experten. Auch die Zahl der neugegründeten Bauunternehmen ist gestiegen. In den ersten zwei Monaten des Jahres wurden 1671 neue Firmen gegründet, verglichen mit dem ganzen Jahr 2016, als 8741 neue Firmen gegründet wurden. Die Billigwohnungen für das Programm „Das Erste Haus“ waren der Hauptantrieb des Marktes, meinen die Immobilienanalytiker. Ein weiteres Argument für die positiven Perspektiven des Marktes ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohngebäude, die im Februar um 51,6% verglichen mit dem Vormonat gestiegen ist.
Außer an Backstein- und Betonhäusern sind die Rumänen immer mehr an Holzhäusern interessiert. Auch wenn dieses Konzept noch recht neu für Rumänien ist, gibt es doch eine Nachfrage nach Holzwohnungen. Die Zahl der Firmen, die solche Häuser bauen, befindet sich im Anstieg; dutzende Werkstätten wurden besonders in Gebirgsgegenden eröffnet. Die Franzosen sind die wichtigsten Kunden für Holzhäuser. Einer der Anbieter befindet sich in der Gemeinde Şura Mare, Landkreis Sibiu, und bietet eine hohe Produktvielfalt von bester Qualität: Häuser, Ferienhütten, Berghütten, Gartenmöbel, Spielhäuser für Kinder, Zäune und weitere Garteneinrichtungen. Ecaterina Burulean, Verkaufsleiterin bei der Firma in Sibiu (Hermannstadt):
„Wir sind bereits seit 17 Jahren in diesem Bereich tätig. Ursprünglich begannen wir mit Gartenhäusern und kleineren Möbelstücken. Danach, als wir festgestellt haben, dass das Interesse immens ist, haben wir die Produktion erweitert. Wir haben immer größere Häuser gebaut und auf einmal arbeiteten wir nur für das Ausland. Wir haben sehr viel nach Italien exportiert und weniger in Rumänien verkauft. Allein in den letzten Jahren wurden immer mehr Holzhäuser gebaut. Wir bauen Holhäuser aus Massivholz. Nachdem das Haus montiert wird, wird das Holz gegen Holzwürmer, Schimmel, UV-Strahlen und Brände behandelt. Es gibt einen Schutzlack in der Farbe, die sich der Kunde wünscht. Wir bieten auch einen Bausatz für Holzhäuser: Türen, Fenster, technischer Plan, Holzdach. Das Haus bleibt aus Naturholz und der Kunde kann es nach Belieben Lackieren und kann dann die Feinarbeiten durchführen. Unser Sitz ist in Sibiu. Hier werden alle Bauteile hergestellt und mit dem Laster vor Ort überall in Rumänien und sogar in Europa transportiert.“
Die Holzhäuser werden schnell und einfach gebaut. Die Hersteller verlassen sich mehr auf den Export, wenn es sich um die Erweiterung der Tätigkeit handelt. Für Rumänen spielte das Programm „Das Erste Haus“ eine wichtige Rolle. Es war als eine Unterstützung für den Bau von Holzhäusern gedacht. Ecaterina Burulean:
„In letzter Zeit stellt man eine immer steigende Tendenz in Rumänien fest, und das freut uns sehr. Die Verkäufe laufen gut, wir haben bereits Montagearbeiten sogar für den Juli geplant. Wir exportieren immer mehr. Auch jetzt, Ende April, müssen wir Montagearbeiten in Österreich ausführen. Im Januar haben wir nach Frankreich exportiert, im Dezember 2016 nach Großbritannien. Über die Jahre haben wir viel nach Griechenland, Italien, Ungarn, Frankreich, Spanien exportiert. Es war eine Zeit, in der die Häuser zu 100% exportiert wurden. Nun wenden wir uns auch dem internen Markt zu.“
Nachdem sie gebaut werden, werden die Häuser geliefert und nach Wunsch des Kunden auf das Fundament aufgestellt, das von dem Kunden gebaut wird, sei es in Rumänien oder in Europa. Wir fragten Ecaterina Burulean, welche Vorteile ein Holzhaus bietet.
„Erstens der Preis. Ein Kunde aus Österreich sagte uns, dass so ein Haus dort rund 130 Tausend Euro kosten würde. Bei uns kostet es nur 30 Tausend insgesmt. Der Preisunterschied ist sehr hoch. Die Qualität der Arbeit ist hoch und wir fertigen die Aufträge recht schnell ab, besonders wenn der Kunde nur die Bauteile haben möchte und die Montage selber übernimmt. Wir stellen jede Größe her, jede Innenraumgestaltung, alles ist maßgeschneidert. Zu 60-70% wollen die Kunden Ferienhäuser oder Behausungen zum Gelegenheitswohnen. Es gibt mehrere Wandstrukturvarianten, abhängig von dem Zweck des Hauses. Die Standardwand ist 45 mm breit. Wenn das Haus dauerhaft bewohnt wird, also auch im Winter, muss es isoliert werden, um keine Wärmeverluste zu verzeichnen. Der Preis ist der entscheidende Faktor, warum sich der Kunde für ein Holzhaus entscheidet. Ein Holzhaus ist um 30-40% billiger als ein Backsteinhaus. Zweitens lassen sich Holzhäuser sehr schnell bauen, in ungefähr 3-4 Tagen, aber es hängt auch von der Größe des Hauses ab. In 2-3 Monaten kann der Kunde umziehen, wenn alles glatt läuft. Ein weitere Vorteil ist die Wärmeeffizienz. Auch wenn die Wand recht dünn ist, isoliert diese besser als Backstein. Unsere Wand ist 4,5 cm dick. Das entspricht einer Wand aus Backstein mit einer Breite von 18 cm. Ein weiterer Vorteil ist das Aussehen eines Holzhauses. Z.B. passt es sehr gut in eine Berglandschaft hinein.“
Der Preis eines Holzhauses hängt von dem Modell, der inneren Raumplanung und von der Holzsorte ab. Für ein Haus mit nur einem Erdgeschoss beträgt der Preis 115 Euro / qm, zuzüglich Arbeitskosten und Dachschutz. Zu 80% möchten die Leute kleine Häuser, die sie als Ferienhäuserbenutzen.
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