Der Dorftourismus entwickelte sich in Rumänien in den letzten Jahren besonders stark. Viele Pensionen bieten Hausmannskost und frische Lebensmittel aus der eigenen Wirtschaft.
Der Nationale Verband für Ökologischen und Kulturellen Dorftourismus (ANTREC) fördert seit mehr als 20 Jahren diese alternative Tourismusvariante. Maria Stoian, Gründerin des Verbandes, sagt, dass Touristen, die ein rumänisches Dorf besuchen, das echte Rumänien kennenlernen können.
„Die Touristen können die Wurzeln der Rumänen sehen, sie können die echten Rumänen kennenlernen. Die rumänische Gastronomie ist von Region zu Region unterschiedlich und wird besonders von den ausländischen Gästen geschätzt. Die Bräuche und die Traditionen der Rumänen sind ebenfalls sehr berühmt. Im Hermannstädter Umland (rum. Mărginimea Sibiului) liegen besonders schöne Dörfer mit einer besonderen leckeren Gastronomie. Im Norden Olteniens gibt es die bekannten Klöster. Die Touristen haben die Möglichkeit, aktiven Tourismus in der Sohodol-Klamm oder im Olteţ-Tal zu betreiben. Aus dem Norden Olteniens reisen wir zum Donauengpass. Nur wenige wissen, dass man auch Wassersport-Tourismus betreiben kann. Es gibt Pensionen, die eigentlich Bungalows an der Donau sind. Bran-Moeciu in den Südkarpaten ist auch eine der bekanntesten Reiseziele, danach würde ich die Region Vrancea-Buzău erwähnen, wo wir die Weinroute und den Weinkellerweg als Attraktionen haben.“
Das Jahr 2018 werde ein gutes Jahr für den rumänischen Tourismus sein, so Maria Stoian:
„Die Rumänen wählen immer mehr den Dorftourismus, sowohl im In- als auch im Ausland. Außer den klassischen Ländern, aus denen Touristen nach Rumänien kommen, wie Frankreich, Deutschland, Italien, Israel, zeigen heute auch die nordischen Länder immer mehr Interesse für den Dorftourismus in Rumänien. Ein anderes Kundensegment bilden die Rumänen in der Diaspora, die nicht nur ihre Familie besuchen, sondern auch ihren Kindern andere Regionen zeigen wollen. Ich erinnere mich an eine Familie aus Frankreich, die von unserem rumänischen Dorftourismus-Angebot bezaubert war. Im nächsten Jahr haben sie anderen Familienmitgliedern und Freunden empfohlen, nach Rumänien zu fahren und die rumänischen Dörfer zu besuchen.“
Die rumänischen Dörfer und Gemeinden werden durch zahlreiche Events gefördert. Der Zugang zu den Veranstaltungen ist frei. Maria Stoian dazu:
„Das Jahr 2018 ist reich an Events. In Bálványos (dt. Bad Götzenburg) in Covasna findet das Schlachtplatten-Festival »Pomana Porcului« statt. Es beteiligen sich Gruppen aus mehreren rumänischen Landkreisen sowie aus der Slowakei, Ungarn und anderen Ländern aus der Nähe Rumäniens. Besonders interessant sind das Pasteten-Festival »Festivalul Plăcintelor« in Oituz, einer Ortschaft mit historischer Bedeutung, und das Sülzenfestival »Festivalul Răciturilor« in Tismana, Landkreis Gorj. In Bran organisiert man das Schäfer-Fest »Răvăşitul Oilor«. In Fundata im Kreis Braşov veranstaltet man das Hirtenfest »Nedeea Munţilor«. Wir erwarten Sie in den rumänischen Dörfern, wo es gar nicht an Komfort mangelt. Tradition bedeutet nicht, dass man auf Komfort verzichtet. Sie können die Rumänen bei ihnen zu Hause treffen.“
Ein sehr bekanntes Reiseziel ist auch die Maramuresch (Marmarosch). Hier finden die Touristen zahlreiche Pensionen, wo sie übernachten können. Dan Carpov, Vertreter des Büros für touristische Informationen im Kreis Maramuresch, sagte uns, der Dorftourismus habe ab 2018 in Maramuresch ein neues Merkmal:
„Wir feiern 100 Jahre seit der Vereinigung Siebenbürgens mit dem Königreich Rumänien. Die Rundfahrten beinhalten deshalb auch Abstecher zu den Gedenkhäusern der herausragenden Persönlichkeiten aus der Region. Maramuresch ist einer der größten Landkreise. Die Gäste können überall die Traditionen, die Bräuche und die Trachten bewundern. Wir verfügen über ein Info-Zentrum für. In den kleineren Ortschaften gibt es mehr als 40 derartige Zentren.“
Laut Dan Carpov könne man nicht anders, als sich in die Maramuresch zu verlieben. Denn die Touristen seinen von den Landschaften, den Handwerkern, den Traditionen und der Gastronomie fasziniert.
„Die Touristen bewerten uns gut, wir sind weiter im Top. Wir müssen das Angebot immer bereichern und das Niveau der Erwartungen behalten. Die Mocăniţa, die berühmte Schmalspurbahn im Wassertal, bleibt weiter im Top der Reiseziele. Im Kreis Maramuresch liegen acht Sehenswürdigkeiten, die dem UNESCO-Welterbe angehören. Wir haben deshalb Rundreisen, die sie einschließen, organisiert. Ich würde noch hinzufügen, dass wir eine 80 Km lange Fahrradroute haben, wo überhaupt keine Autos zu treffen sind.“
Die Pensionen werden in Rumänien je nach dem Komfortgrad mit einer bis vier Margeriten bewertet. Viele verfügen über eigene Wirtschaften, wo Tiere gezüchtet werden und Gemüse oder Obst angepflanzt wird, so dass die Touristen immer frische Speisen genießen können.
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