Die Bukarester Wertpapierbörse wird voraussichtlich nächstes Jahr vom derzeitigen Stand „Schwellenmarkt“ auf „Emerging Market“ (aufstrebender Markt) aufgewertet werden.
Die Bukarester Wertpapierbörse wird Zugang zu zwanzig- bis dreißigmal höheren Geldern erhalten, die die Investoren bereit sein werden, zu investieren. Dies wird geschehen sobald, sie von dem derzeitigen Stand „Schwellenmarkt“ auf „Emerging Market“ (aufstrebender Markt) aufsteigen wird, meint Lucian Anghel, Verwaltungsratsvorsitzender der Bukarester Wertpapierbörse. „Der Schwellenmarkt entspricht dem Stand ‚Junk‘, der für Investitionen nicht empfehlenswert ist. Es gibt Investitionsfonds, denen man nicht gestattet, in einen Schwellenmarkt zu investieren. Die Gelder, die für Investitionen in die aufstrebenden Märkte zur Verfügung stehen, sind 20-30mal höher als jene für Schwellenmärkte, wo die Risiken höher sind“, erklärte Lucian Anghel. Er erinnerte daran, dass Ende September Rumänien offiziell in die sogenannte Watchlist, die Überwachungsliste der Länder aufgenommen wurde, die ein beträchtliches Potential aufwiesen, laut dem Beschluss der Marktbewertungsagentur FTSE Russell den Stand „aufstrebender Markt“ zu erreichen. „Wir stehen auf einer kurzen Liste, was bedeutet, dass unser Kapitalmarkt Chancen hat, auf den Stand „anstrebender Markt“ aufgewertet zu werden. Unsere schöne Geschichte fängt an, Wahrheit zu werden“, sagte noch Lucian Anghel in einem Interview mit Radio Rumänien:
„Zu diesem Zeitpunkt können wir behaupten, dass nach dreijähriger Tätigkeit, nach intensiven Projekten, wir alle Qualitätskriterien erfüllt haben. Uns fehlt ein einziges Kriterium noch, die Menge. Ich denke, dass die Aufwertung des Kapitalmarktes auf den Stand ‚aufstrebender Markt‘, was dem ‚Investment Grade‘ in anderen Bereichen entspricht bzw. in dem der Staatsanleihen, zu einer Wertsteigerung der börsennotierten Unternehmen führen würde. Das heißt, dass der Staat der Hauptinteressent sein müsste, um sein Landesvermögen zu erweitern, denn ein Großteil der Gesellschaften befindet sich im mehrheitlichen Besitz des rumänischen Staates. Außerdem würden die Rentenfonds Nutzen daraus ziehen. Wir sprechen hier über Millionen Rumänen, die eine höhere Privatrente erhalten würden, denn der Anlagewert der Rentenfonds, die börsennotiert sind, wird steigen. Ich glaube also, dass wir über einen Gewinn für Millionen von Rumänen, für den rumänischen Staat und selbstverständlich auch für den Kapitalmarkt sprechen. Dies könnte natürlich zu einer Intensivierung des gehandelten Volumens, einschließlich an der Bukarester Wertpapierbörse führen.“
„Wir hoffen, dass das erforderliche Mengenkriterium gleichzeitig mit dem Börsengang des Wasserenergieerzeugers Hidroelectrica erfüllt wird. Wir glauben an dieses Vorhaben, es ist eine nationale Priorität. Die Entscheidungsträger unterstützen uns und wir hoffen aus tiefster Seele, dass Hidroelectrica nächstes Jahr an die Börse geht. Das wird ein wesentlicher Bestandteil zwecks Aufwertung sein“, sagte noch der Verwaltungsratsvorsitzender der Bukarester Wertpapierbörse.
Ludwik Sobolewschi, Generalleiter der Bukarester Wertpapierbörse verwies darauf, dass der Übergang zum Stand des „aufstrebenden Marktes“ im September nächsten Jahres erfolgen könnte und dass dies vor allem mit dem Börsengang von Hidroelectrica zusammenhängt. Anfang Oktober hatte Energieminister Victor Grigorescu erklärt, dass der Börsengang von Hidroelectrica in höchstens sechs Monaten stattfinden könnte und einer der profitabelsten von allen werden könnte, die der rumänische Staat jemals vorgenommen hat. Lucian Anghel:
„Ideal ist es, wenn eine Wirtschaft so viele Finanzierungsquellen wie möglich hat und der Kapitalmarkt eine der Alternativen zur Finanzierung der Banken darstellen kann. Über eine Milliarde Euro wurde durch Anleihen finanziert, die an der Bukarester Wertpapierbörse in den letzten drei Jahren quotiert wurden. Diese Vermittlung hat Handelsgesellschaften und Banken unterstützt, es hat Bürgermeisterämtern geholfen, ihren Geldbedarf zu finanzieren, und ich denke, es ist ein guter Anfang aus diesem Gesichtspunkt. Für eine Erweiterung und für eine Steigerung der Bedeutung muss hier natürlich sowohl die Nachfrage als auch das Angebot entwickelt werden. Die Nachfrage bilden jene, die investieren möchten, egal ob wir über rumänische Privatpersonen und über Finanzanstalten sprechen – Rentenfonds oder internationale Institutionen, also nicht nur heimische Player. Was die Steigerung der Nachfrage für Wertpapierinvestitionen angeht, denke ich, dass die Bukarester Wertpapierbörse eine sehr wichtige Rolle in der finanziellen Erziehung spielt. Denn es ist sehr wichtig: Man kann eine Investition durchführen, wenn man informiert ist. Ich denke, dass die Börse einer der Entwicklungsstützpfeiler der finanziellen Erziehung in Rumänien ist.“
Außer FTSE Russell bewerten drei weitere international anerkannte Anstalten den rumänischen Kapitalmarkt – MCSI aus den USA, S&P Dow Jones, ebenfalls aus den USA, und STOXX aus der Schweiz. „Die Kriterien, die erfüllt werden müssen, und das Bewertungsverfahren sind relativ ähnlich und beziehen sich hauptsächlich auf den Wert der Transaktionen, auf die Größe der börsennotierten Unternehmen sowie auf den schnellen Zugang der Investoren zum Kapitalmarkt und auf die Art und Weise, wie diese Aktien erworben und verkauft werden können“, sagte Ludwik Sobolewski, der Generalleiter der Bukarester Wertpapierbörse.
Nützliche Links
Copyright © . All rights reserved